Nicht(s) zu Kriegen

11840194Jetzt schreibt Martin Walser in der neuen Ausgabe der ZEIT einen Brief an die Bundeskanzlerin und fordert sie auf, den Krieg in Afghanistan zu beenden. Das ist löblich. Wobei wir doch wissen sollten, dass es sich nicht um einen „Krieg“ handelt, wie der zuständige Minister nicht müde wird, klar zu stellen. Bereits 32 Soldaten sind ums Leben gekommen – „gefallen“? Und bei den Trauenfeiern wird immer wieder die Frage nach der Gefallenenehrung laut. Mein Vorschlag fußt auf dem Werbeerlebnis in Kaufhäusern: pötzlich taucht ein Schriftzug auf dem Fußboden auf, der in Bild und/oder Wort irgendein Produkt bewirbt. Über ein Spiegelprojektionssystem werden bei jeder Plenarsitzung im Berliner Reichstag Bilder aller getöteten Soldaten auf die Tische derjenigen Abgeordneten projeziert, die für den Einsatz und dessen Fortführung gestimmt haben (Verursacherprinzip). Unterlegt mit passender Musik wird die Gedenkfeier direkt übertragen und zusätzlich in den Abendnachrichten von Funk und Fernsehen wiederholt. (H.B.)