Ein Gedanke zu „Empathie

  1. Da irrt der Rabenkalender, denn Em-pathie und Pathos stehen im Altgriechischen für Gefühl und Leiden. Empathie kann man daher wörtlich durchaus mit Mitfühlen, mitleiden übersetzen. Dass Empathie oft mit dem „Hineinversetzen“ übersetzt wird, hängt vermutlich damit zusammen, dass ungefähr im Alter von drei Jahren sich bei Kindern die Fähigkeit zur Empathie einstellt. Das bedeutet eine enorme Leistung, weil damit erkannt wird, dass es außer dem Ich noch andere Wesen gibt und obendrein die Fähigkeit erworben wird, zu verstehen, was die fühlen.
    Man kann das sogar relativ leicht auch daran erkennen, das Kinder ab diesem Alter sich im Spiegel selbst erkennen. Diese – in der Fachsprache als Empathie bezeichnete Fähigkeit – ist später für das Lernen von ganz großer Bedeutung, weil sie ermöglicht nicht mehr nur nachzuahmen, sondern durch Bewerten der Gefühle des Lehrenden auch auszuwählen, was man lernen möchte.
    Der Rabenkalender verwechselt in seinem Text sowieso Denken „überlegt“ und Fühlen „Empathie“. War da die Rede von schlampigem Denken und Sprechen?

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