Für nicht-religionsaffine Menschen…

… bietet sich der Kar(l)freitag an –  zumal das Wetter einen nicht gerade nach draußen nötigt -,  die kleinen Dinge des Haushalts zu erledigen, beispielsweise das Winterbesteck, das bei diesen Temperaturen nun wirklich nicht mehr benötigt wird, in den wohl verdienten Sommerschlaf zu schicken.

Gestaltung und Herstellung: Uta G.

Überraschung

Verlasse ich mein Auto auch nur für fünf Minuten, kann ich sicher sein, bei meiner Rückkehr in irgendeiner Ritze meines Fahrzeugs die Karte (Visitenkartengröße) eines lieben Menschens zu finden, der es auf mein Auto abgesehen hat. Meist in verbesserungsfähigem Deutsch geschrieben, verheißt mir der Absender „Sofort Bargeld & Sofort Abmeldung“. Auf der Rückseite heißt es „Entschuldigung! Ich bin an Ihrem Auto interessiert!“ Anfangs traf es mich noch persönlich, denn mein Auto hat ein Alter, bei dem man noch nicht an Verkauf denkt – ich schon garnicht! Im Lauf der Zeit fand ich Gefallen an den netten bunten Kärtchen und beschloss, sie zu sammeln. Was ich damit mache, weiß ich noch nicht. Überhaupt scheinen sie inzwischen geduldet zu werden, und die Volkshochschule (VHS) bietet Weiterbildungen auf diesem Sektor an.

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 27.3.2012

 

Grasse Prosa

Dazu will ich mich im Augenblick noch nicht äußern, denn es ist besser, sich nach dem Spruch „Vor in Betriebnahme des Mundwerks Gehirn einschalten“ zu richten. Und es geht es mir nach  gestern Abend auf Deutschlandradio Kultur gehörten Kommentaren so, dass meines Erachtens – wie auch heute in der Tageszeitung – manche Kommentatoren gut daran getan hätten, sich mit Kommentaren noch etwas – mit Recherche ausgefüllter – Zeit zu lassen. Dafür schiebe ich noch ein Rätsel rein:

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 3.4.2012

Frühling

In meinem Rabenkalender heißt es am 20. März zum Frühlingsanfang: „Die Annäherung des Frühjahrs spürt sich immer, und bringt auch in den Menschen eine Art von Erneuerung. Man ist lebendiger, man glaubt einem neuen Lebensanschnitt entgegen zu gehen, und vergißt gewissermaßen, daß die schöne Gestalt, die die Natur nun wieder annimmt, nur wenige Monate dauern, und dann dasselbe wiederkehren wird, dem man sich jetzt entgangen zu seyn freut.“ (Wilhelm von Humbold)

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 20.3.2012

Und Pfullingen feiert das Frühlingserwachen mit einem überschaubaren Volksfest.

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 25.3.2012

ROT

Dieses Jahr mussten viele Menschen vergeblich darauf warten, von mir traditionsgemäß in den April geschickt zu werden. Vermutlich warten sie noch immer im März. Der Grund lag darin, dass ich mit einem neuen Werk beschäftigt war. Ich arbeitete an ROT. Irgendetwas irritiert mich, macht mich unzufrieden, hinterlässt eine innere Unruhe. Ich bin mir nicht sicher, ob das Bild fertig ist.

Zwischen Hunden und Hunden…

:::….. ist die Zeit nicht stehen geblieben, hat sich aber auf andere Aktivitäten verteilt. Darunter hat das Bloggen gelitten. Das soll nun kurz nach dem 1. April keine Entschuldigung sein, sondern das WARM UP, der SMALL TALK. Im Schwäbischen kennt jeder die Situation: Man begegnet sich in der Stadt, beidhändig Einkaufstaschen daran hindernd, auf dem Boden zu schleifen, und einer von beiden beginnt: „So, au einkaufa?“ Jeder kennt (abrupter Themawechsel), die kleinen Automaten in kindererreichbarer Höhe, denen man durch eine kleine Klappe Kaugummis, Haarspangen, Ringe und anderes Billigspielzeug entnehmen kann, wenn man zuvor das geforderte Geldstück in einen Schlitz gegeben und durch Drehen an einem Knopf den Ausgabemechanismus in Gang gesetzt hat. Ich entdecke einen solchen Automaten, der verspricht, mich durch ein 50-Cent-Stück um einen Hund reicher zu machen.

Ich öffne das circa dreieinhalb Zentimeter lange Überraschungskäpsele und heraus kommt eine detaillegetreuer Minihund, dessen Augen und Schnauze zudem mit Lack gemalt sind: Sie glänzen ganz echt. Die Hundunterseite verrät die Herkunft: China. Der Beipackzettel informiert neben Gefahrenhinweisen (Verschluckgefahr) auch darüber, dass der Hund Teil einer ganzen Babyhundefamilie ist.

Und nun wird die Sammelsucht geweckt, die erst gestillt ist, wenn die Hundefamilie vollständig ist. Ich liebe sie, diese Automaten: Sie verbinden Kindheit mit Gegenwart, sie sind Teil des Alltags, der oft dann interessant wird, wenn man wieder auf das Kleine und Unscheinbare achtet, seien es Blumen, Tiere oder der kleine Spielzeugautomat.