Das Synonym für schwäbisch …

… ist Qualität (sprich: Kwalidääd). Der Anspruch wird auf dem Stuttgarter Weindorf in vielerei Hinsicht realisiert: Wein, Essen und das „Outfit“ der Lauben sind sehens-, bzw. genießenswert. Nur das Häs hinkt hinterher. Erstes Kriterium ist anscheinend „billig muss es sein“, denn das „offizielle Weindorf-Outfit“ präsentiert die Firma AWG ModeCenter. Ein Dirndl zu diesem Preis kann nicht im Ländle produziert sein! Wie auch auf dem Cannstatter Wasen verbreitet sich seuchenhaft ein Abklatsch bayrischer Trachtenmode, unters Volk gebracht von BilligHändlern wie Tchibo, ALDI, LIDL. Das kann’s doch nicht sein! Wann macht sich endlich eine schwäbische Firma an eine landestypische Alternative?

aus dem Weindorfprospekt

 

Tschagga

Vor einer Woche kam die überraschende und gute Nachricht „Keine Rinderherpes bei Albbüffeln von Willi Wolf – Tierseuchenrechtliche Vorgaben entfallen“ (Reutlinger Nachrichten 19.8. 2014) Das bedeutet: Keine Keulung, kein Verkauf. Willi Wolfs Ausharren hatte sich gelohnt, denn der Leiter des Kreisveterinäramtes Reutlingen, Thomas Buckenmaier, hatte ein neues Testverfahren aus Italien angewandt, das ein BÜFFEL- und keinen RINDERvirus nachwies. Somit steht dem Plan der Landesregierung, den Rinderherpesvirus auszurotten, nichts mehr im Wege. Der Büfffelherpesvirus ist für den Menschen ungefährlich. Ende gut, alles gut? Wir sind gespannt, wie die Geschichte ausgeht. Ich gratuliere an dieser Stelle Willi ganz herzlich zu seiner Standhaftigkeit und schwäbischen Sturheit, die der Obrigkeit, auch wenn es eine grüne-rote ist, was es nicht imm geringsten besser macht, ein Schnippchen geschlagen hat – sauberle, Willi!!!

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 14.8. 2014

Das sind aber keine sauren Gurken, …

… die da mitten im Sommer die Gläser und Zeitungen verlassen: Kriegsmeldungen wohin man schaut und plötzlich wieder diese humanitäre Begründung für militärisches Eingreifen und Waffenlieferungen. Da passt das heutige Kalenderblatt des Rabenkalenders in fast schon prophetischer Weise:

Zu Alois Riklin mehr hier S. 250.

DIE Schweiz zu verstehen …

… ist ebenso unmöglich, DAS Deutschland, DAS Frankreich  und so weiter. Auch wenn die Altvorderen immer noch von „dem Franzosen“, „dem Italiener“, „dem Wasweißich“ sprechen, muss ein Gespräch in diese Richtung zum Desaster geraten. Sicherlich gibt es regionale und nationale Eigenheiten, Mentalitäten, die der Rabenkalender in jedem August eines Jahres, beginnend am Nationalfeiertag der Schweiz, dem 1. August, bezüglich dieses Landes kommuniziert, vermutlich aufgrund der Schweiz-Affinität des Ehepaars Haffmans, aber auf der Grundlage von Witz, Satire, Ironie, oft in direkter Widersprüchlichkeit dargestellt, wie am 11. August.

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 13.8. 2014

„Die Deutschen sind sprachlich nicht so …

… flexibel, sie können nicht so gut kombinieren wie die Schweizer – da haben wir einen deutlichen Vorteil.“ Emil Steinberger im Rabenkalender

Deutsche  nageln sich gegenseitig fest. Deutsche sind für Schweizer verbale Bodybuilder. Deutschland hat eine Overstatement-Kultur. Die Schweiz pflegt das Understatement.“ Andreas Thiel ebd.              

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 11.8. 2014