4 Gedanken zu „Charlie Hebdo

  1. Mit Zeichnungen scheint es, wie mit Schokolade zu sein: Zu viel auf einem Haufen, bzw. auf einmal senkt deren Reiz gewaltig. Da lob ich mir doch kulturprodakschn, da gibt’s bekömmliche Häppchen und immer eins, oder wenige nach einander.

    Und noch ein Unterschied: Bei flüchtigem Betrachten erscheinen mir viele der Zeichnungen voller Ärger hingekritzelt (eher im Stil von Crump), während mir hier oft eine sehr sorgfältige und wohlwollende Hand den Stift zu führen scheint.

    Ich bevorzuge dieses eher liebevolle und feinsinnige Aufgreifen von Allerlei im Stil von C. Goetz oder Loriot. Aber das ist eben Geschmackssache. Und vermutlich wirkt nicht jede Darstellungsform bei jedem. Mancher blickts halt net.

  2. Aah, diese sprachlichen Ungenauigkeiten!
    Ich meine mit „hingekritzelt“ nicht, dass der Mensch nicht zeichnen könne, sondern dass Stilmittel und Sujets benutzt werden, die das Außenseitertum, Schmutz, Gewalt, Verstörendes etc. zeigen. Dahinter steckt, dass viele Comics aus einer oppositionellen Haltung heraus gezeichnet werden. Dass das durchaus auch therapeutischen Nutzen haben kann (für Betrachter und Schöpfer) zeigt z.B. der englische Arzt Ian Williams (http://www.ian-williams.co.uk/) mit seinem Buch „The Bad Doctor“, der Comics auch für nützlich hält, um psychische Probleme anschaulicher darzustellen, oder die Webseite http://www.graphicmedicine.org/. Und in der Hinsicht auf seine Psyche ist Crumb ja wohl ziemlich „oiga“.

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