Hopp Schwyz

„Ich hab keinen Bock zu sterben.“ „Erst einmal wirst du alt. So geht das in der Schweiz.“ Reto und Liz im Tatort „Verfolgt“ in Rabenkalender 23.8.2016

… und im letzten Tatort ging’s thematisch grad so weiter.

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 23.8.2016

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 23.8.2016

Schuhschachteln oder das Zeitalter der Einfallslosigkeit

Vor etwa zwei Jahren erschienen Artikel zur Neubebauung eines innerstädtischen Areals, die schon auf dem Papier den Eindruck erweckten, den guten Architekten fällt nichts mehr ein, als den ehemals revolutionären Bauhausstil zum hunderttausendsten Mal zu reproduzieren.

Eine activ-group hatte dazu erste Bilder veröffentlicht, die das Schlimmste vermuten ließen: „Schuhschachtelarchitektur“, selbst wenn in der Nachbarschaft noch historische Giebelhäuser stehen.

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Man scheint sich dann doch noch zu einem angedeuteten „Giebelvortäuscher“ hinreißen zu lassen, was das Ganze nicht besser macht.

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Auch wenn es sich nicht um ein ganzes Potemkinsches Dorf handelt, so ist das Ansinnen, nämlich mehr zu scheinen als zu sein, im Ansatz erreicht. Abgesehen davon, dass diese Art von Giebel nirgendwo mit historischen korreliert, es ist ein Giebel wie die Fassade vor einem Westernsaloon, der die Bude oder das Zelt dahinter verdeckt. Das wird deutlich beim Betrachten einer Luftaufnahme von Jürgen Herdin: Flachdach bleibt Flachdach! Was soll also der Bluff?

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Ausschnitt

Ausschnitt

Es wäre wünschenswert, die Architekten würden an alte Traditionen anknüpfen und Baukünstlern wie Theodor Fischer nacheifern, der seine Bauten immer in Beziehung zu Stadtbild, Historie, Natur und Umgebung setzte. Dieses Prinzip auf heute zu übertragen hieße, Städtebau so zu entwickeln, dass die Innenstädte von Hamburg, Pfullingen, New York und wo auch immer, sich nicht irgendwann Charakter-los gleichen!