Fasten…

seat belt! Flugreisende kennen die Aufforderung zum Fasten. Fast alle fasten irgendwie. Der Verzicht auf Rauchwaren, Fleisch und Süßes ist hinlänglich bekannt. Relativ modern sind Fahrzeug- und Telefonverzicht. Doch es gibt auch viele anonyme Fasterinnen und Faster. Manche Menschen verzichten auf den Verzehr von Wettersendungen. Man erkennt sie daran, dass sie, völlig im Widerspruch zur jeweiligen Witterung, zu wenig oder zu viel angezogen auf den Straßen herumirren. Auch scheinen viele Autofahrer sich nicht zum Verzicht des Wagens entschließen zu können, dafür aber aufs Blinken zu verzichten. Ich könnte mir den neuen Beruf des Verzicht- und Fastenempfehlers (VERZAPF – an einer glücklicheren Abkürzung wird noch gearbeitet) vorstellen und zu allererst Kommentarfasten empfehlen, indem kleine Bausteine der Vorüberlegung und des Darüber-Schlafens vor die sprachlichen Absonderung eingeschoben werden. Mathias Sammer, Bundespräsident Gauck (Nichtwählerschelte) oder Sibylle Lewitscharoff könnten davon profitieren¹, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Als nächste Berufsgruppe würde ich Sportkommentatoren mit einem Frageheilfasten beglücken, das sich in einem absoluten Verzicht von Fragen an Sportler vor, während und nach Wettkämpfen konkretisieren könnte, verbunden mit einer fastenbegleitenden Nachhilfe in Fragestellungen in der deutschen Sprache. In diesem Sinne empfehle ich das das ultimative Fastenessen: FAST FOOD und verbleibe mit einem asketischen HEIL FASTEN!

¹ 12.3.2014. Ich ergänze: Winfried Hermann, der mit dem Gegenteil (Schweigefasten) das gleiche Ergebnis erzielt.