Günstig selbst gemacht

Wer will nicht dazugehören zum Kreis der Smartphonebesitzer! Doch so manches Mal hängt’s halt -wie so oft – am schnöden Mammon, sich eines anzuschaffen. Eine relativ kostengünstige Alternative will ich hier beschreiben, jedoch sofort vorausschicken: Man kann nicht in Echt mit dem Ding telefonieren. Man nehme also eines dieser kleinen schwarzen Notizbücher (ob kariert, liniert oder blank bleibt sich gleich) und beklebe es beispielsweise mit dem neuen Aufkleber von KNOBA SÖRWISS, um einen kleinen Bildschirm vorzutäuschen. Sämtliche Wischbewegungen (Touchscreen!) sind ebenfalls möglich, funktionieren allerdings auch in diesem Fall nicht! (Okay, da war jetzt Werbung drin, aber wer heute nicht wirbt, ist der denn wichtig, hallo?) Vor allem beim letzten Satz habe ich mich sprachlich beraten lassen.

Erlkönige

Den ersten Erlkönig musste so mancher in der Schule lernen. Später begegnete dem Autofreak dann – so er denn wachen Auges fuhr – der eine oder andere auf der Straße. Ja, diese früher mehr, heutzutage weniger getarnten Autos, die die Autoindustrie zunehmend bewusst einsetzt, um mit Hilfe der Autozeitung mit den vier Buchstaben das Interesse an neuen Modellen zu wecken. Neu ist, dass sich nun auch andere Branchen dieses VorVerkaufs-Testlaufs bedienen. Beispielsweise ist ein Prototyp des neuen iPhone 6 gerade unterwegs, verständlicherweise in einer etwas abgewandelten Form von demjenigen Design, das dann auf den Markt kommt.

Nicht zu verwechseln mit Sanitärzubehör. Zum Vergleich hier eine Gegenüberstellung.

Links Erlkönig, rechts Sanitärzubehör. Wenn sich auch die beiden Objekte ähneln, was ja sicher von Apple gewollt ist (in Szenekreisen unter „verappeln“ bekannt), so ist doch eine Verwechslung ausgeschlossen, denn, also bitte, wer würde denn mit einem Sanitärzubehör (Ersatz-Duschkopf) telefonieren?

Wallfahrten

Soweit der Artikel aus den Reutlinger Nachrichten/Südwestpresse. Ziemlich genau 681 Jahre nach dem „Missgeschick“ den Priesters, das sich für den Wallfahrtsort als recht lukrativ erweisen sollte, passierte Domdekan Wolfgang Sauer wiederum ein kleines Malheur: Das Messweinglas kippte um, und das Tuch bildete etwas ab, was Domdekan Sauer als iPhone deutete.

Sauer freute sich, betrachtete es als himmlischen Fingerwisch, den Segen bekommen zu haben, völlig neue Wallfahrerkreise bedienen zu können. Er beschloss deshalb, mit einer Presseverlautbarung noch etwas zu warten und nutzte die Zeit, sich einen passenden Facebook-Namen zu überlegen.

Zoom-Gesellschaft

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 3.2.11

Breitmüller wusste um die magischen Fähigkeiten seines Zeigefingers und Daumens. So war er beispielsweise in der Lage, allein durch Wischen mit dem Zeigefinger  Bilder erscheinen lassen, sie zu vergrößern oder zu verkleinern – zumindest auf seinem iphone. Die Auswahl der Gewürze in der Küche durch diese Technik zu steuern, war ihm aber ebensowenig gelungen wie die Auswahl seiner Krawatten. Beim Versuch, an der Scheibe seines Lieblingsbekleidungshauses die Schaufensterpuppen an sich vorbei zu wischen, erntete er nur erstauntes Kopfschütteln und Wischzeichen vor den  Köpfen umstehender Passanten. Würde er sich in dieser analogen Welt noch zurecht finden können?