Danke an die Kommentatoren …

…. zur Diskussion „Was darf Satire?“ Entscheidend ist ja nicht, dass Tucholsky da ein „Machtwort“ gesprochen hat. Es geht nicht darum, Argumente zu be- oder widerlegen, indem man sich auf „Propheten“ beruft. U. weist auf Beiträge von Frédéric Valin hin, der deutlich macht, dass es grundsätzlich um gesellschaftspolitische Themen geht, die Satire zum Teil böswillig, damit aber auch mutwillig (mit dem Willen zum Mut!) aufgreift. Ich finde es großartig, dass wir uns über gesellschaftlichen Widersprüche und Widerstandsthemen und ihre Umsetzung in Wort, Bild und Sprache auseinandersetzen und damit dokumentieren, uns nicht mit dem „ganzen Elend“ abzufinden! Das ist sicherlich von Zeit zu Zeit notwendig, denn die Gewöhnung an Unrecht macht vor Keinem von uns Halt – auch wenn es unbegreiflich traurig ist, dass immer „erst etwas passieren muss“. Selbst zum Zeitpunkt des Erfassens der Fassungslosigkeit geschieht schon wieder Ungeheuerliches, wenn man der Inszenierung der „Demonstration“ der Staatsoberhäupter Glauben schenken darf. Ermutigend dagegen die vielen Karikaturen und Solidarisierungskampagnen, die natürlich in ihrer Aussagekraft und Treffsicherheit diskutierbar sind.

Gespannt sein darf man auf das neue Heft von CHARLIE HEBDO, das in einer Auflage von 3 Millionen und in 16 Sprachen erscheinen soll. Unter anderem geht es, laut dem Anwalt des Magazin, Richard Malka, auch um „das Recht auf Blasphemie“, das der Slogan „Je suis Charlie“ beinhalte. Und damit wäre ich wieder beim Thema „Was darf Satire“? Ich muss nicht selbst blasphemisch sein, kann es aber durchaus begrüßen, wenn sich jemand in dieser Weise äußert, um Missstände anzuprangern. Und da  sind wir hierzulande noch kilometerweise von einer Satireakzeptanz entfernt – soweit ich weiß auch rechtlich.