Rettet den „Querdenker“!

Text/Gestaltung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 4.5. 2021

 

An dieser Stelle möchte ich mich gegen die aktuelle Falschnutzung des Begriffs „Querdenker“ verwahren. Liest man Karl Valentin und über ihn, wird der ursprüngliche Inhalt deutlich. Man sollte die derzeitige Bewegung der „Kruddenker“ als solche bezeichnen und ihnen nicht die Verhohnepipelung des Begriffs QUERDENKER überlassen! Und NSU sind und bleiben die Neckarsulmer Motorenwerke. Basta!

„Noch kein Glücklicher…

…hat je ein gutes Buch geschrieben.“ Arno Schmidt. Das hat mit Karl Valentin nur insofern zu tun, als das Zitat die Seite des Rabenkalenders vom 4. Juni ziert. An eben diesem Tag hatte Karl Valentin 1882 zum ersten Mal Geburtstag. Mir ist nicht bekannt, ob sich Valentin und Schmidt jemals begegnet sind.

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 4.6.2013

 

Apropopos Valentiniaden…

…das erste Wort soll Lothar Matthäus auf Fränkisch so („Abrobobo“) gesagt haben. Vorgestern bekam ich dieses wunderschöne Winterbesteck geschenkt. In dieser Form hat es außer mir keiner. Und doch hat schon Karl Valentin (mit F gesprochen!) in seinem Münchner Karl Valentin Musäum einen Winterzahnstocher ausgestellt – mit Pelzgriff. So entstehen Ideen parallel und unabhängig voneinander.

Ein alter schwäbischer Fluch…

… heißt: „Ja, dich soll doch dr Blitz beim Sch….. von dr Brill‘ fäga!“ Nein, eben dieses ist nicht passiert, aber es hat mich dennoch erwischt. Nicht so mit Wasser auf dem Schreibtisch, sondern eher sauber: ’sauber erwischt‘ sagt man ja. Der Blitz ist in meinen Anschluss gefahren und ich bin immer noch bei den Aufräumarbeiten. Die Telefonie machte den Abgang und ich spreche auf Fragen eines Telefoncomputers, werde korrigiert und lande bei jeder Nachfrage bei anderen Mitarbeitern, denen ich dann die Geschichte und mein Anliegen jeweils aufs Neue erzähle. So neu und originell ist das nun auch wieder nicht, Karl Valentin hat mit seinem „Buchbinder Wanninger“ schon den nicht mehr zu toppenden am-Telefon-Herumgereichten beschrieben. Ich nutze den Service der Beschwerde-Hotline und rege mich beim zuständigen Zuhörer auf. Warum kann ich nicht immer die gleiche Person sprechen, die schon Bescheid weiß – regional organisiert wäre dies nicht nur wünschenswert, sondern auch praktikabel. Der Versuch meines Gesprächspartners, mir ihr System als nicht mehr verbesserungsmöglich zu verkaufen, macht mich nicht hoffnungsfroher, aber ich habe meinen Hals geleert. Mal sehen wie die Sache weiter geht.