Es ist vollbracht

Heute zu früher Stunde begannen die Mitarbeiter des Pfullinger Bauhofs mittels Hubsteiger und Motorsägen, das von Vereinen, die sich „kulturtreibend“ nennen, initiierte und vom Gemeinderat abgesegnete Kulturhausprojekt auf den Weg zu bringen. Von den Verantwortlichen wohnte niemand der Fällung bei und auch aus der Bevölkerung verloren sich nur eine Handvoll Menschen am Tatort.

Mit Totenglöckchen, Trauerkleidung und Plakaten brachten doch einige Leute ihr Missfallen zum Ausdruck.

Mehr zum früheren NESKE Verlag.

 

Bürger fragen …

…in der Gemeinderatssitzung heute, 8.2. 2022

Tagesordnung Punkt 1. Einwohner fragen (ich)

„Das letzte Mal, als ich die Fragestunde bei einer Gemeinderatssitzung wahrnahm, war meine Frage, gerichtet an Bürgermeister Schrenk, kurz: Beabsichtigen Sie, bei der nächsten Wahl wieder anzutreten? Und, wenn ja, ……….. warum?

Inzwischen hat sich glücklicherweise ein konstruktiv-kommunikativer Umgangston durchgesetzt und eine positive Streitkultur ist möglich. Dafür sind wir Pfullinger Bürgerinnen und Bürger dankbar. Aber…..

Meine Fragen heute betreffen die Kulturhausbaustelle an der Klosterkirche. Wie kann es sein, dass die Öffentlichkeit erst mit Einladung zur Bürgerinformationsveranstaltung zum 19.1. und Veröffentlichung im GEA am 21.1. 2022 erfuhr, dass die Kiefer, die bis zu diesem Zeitpunkt noch, wie auch die Mauer samt Tor, alle veröffentlichten Pläne verschönern durfte, eine Schwarzkiefer, ca. 100 Jahre alt und 25 Meter hoch, gefällt und die Mauer abgebrochen wird? Unterfrage: Wittere ich Absicht, Tatsachen immer erst zu dem Zeitpunkt bekanntzugeben, an dem nichts mehr zu ändern ist? Hätte der Gemeinderat auch unter diesen Voraussetzungen zugestimmt? Wurden diese Probleme jemals fachkundlich untersucht? Wurden Forst und Landschaftsplanerexpertisen einbezogen? Wie passt das in eine Zeit, in der wir zunehmend sensibel für Klima- und Denkmalschutz geworden sind? Kriegen wir nicht mit dem Argument von ausfallenden Zuschüssen die Pistole auf die Brust gesetzt, weil jetzt alles so schnell gehen muss? Können wir dagegen nicht eine Lösung anstreben, jetzt noch Änderungen vorzunehmen, die Baumschutz mit Umbauten zur vollständigen Nutzung der Klosterkirche verbindet? Ist da ein Wille vorhanden, mit dem Zugeben von Fehlern, oft vorherrschende Politikverdrossenheit aufzuhalten und damit das Vertrauen in Kommunalpolitik zu erhöhen? Ich hoffe auf ein Einsehen in letzter Minute und garantiere: Pfullingen wäre ein leuchtendes Vorbild!

 

Letzte Frage: Was ist an dem Gerücht, dass am Freitag schon die Kiefer gefällt wird?“

Die Fällung am Freitag und Samstag wurde durch Bürgermeister Wörner bestätigt. Morgen soll eine Zeitungsmeldung folgen.

 

Klosterkirche

Links hinten Klosterkirche, rechts ehemaliges Kameralamt, heute Sitz der Neske Bibliothek…

…In der Mitte eine prächtige, 25 Meter hohe und vermutlich bis zu 100 Jahre alte Schwarzkiefer. Nach Jahrezehnte langer Auseinandersetzung soll dort nun das Kulturhaus entstehen. Bisher wurde der Plan dergestalt kommuniziert, dass die Kiefer und eine Stück Klostermauer nicht tangiert werden:

Blick von der Klosterkirche aus.

Die Pfeile zeigen das Mauertor (li. unten mit Figur) und die Kiefer im Hintergrund noch als schmückendes Beiwerk. Bis zur Veröffentlichung im GEA vom 21.1. 2022:

Deutlich und alles andere als „objektiv“ bearbeitetes Bild V. Onmir

Es folgt ein Leserbrief.

bearbeitet V. Onmir

Briefe an die Gemeinderatsfraktionen, Bürgermeister Stefan Wörner und viele Gespräche folgen. Wir treten in einen inhaltlichen Dialog. Heute ist Gemeinderatssitzung, die ich nutzen will, Fragen zu stellen. Meiner Meinung nach wurden die Beschlüsse auf einer Grundlage geführt, die Naturschutz und Denkmalschutz nicht ausreichend einbezogen haben. Leserbriefe ähnlichen Inhalts aus Reutlingen zeigen, dass das Thema auch dort präsent ist und Bauvorhaben mit schnellem Kahlschlag Tatsachen schaffen, die nicht korrigiert werden können. Noch ist Zeit zur Einsicht!

Wille und Weg

Impression V. Onmir

 

Der Zeit voraus

Das Pfullinger Renaissanceschloss ist heute Sitz der Musikschule, eines Kindergartens, von Vereinen und beherbergt außerdem Klassenzimmer der Realschule, die seit Langem aus allen Nähten platzt. Renoviert wird seit Jahrzehnten nur das Nötigste und wenn’s garnicht mehr anders geht. Eigentlich ein schönes Gebäude, von dessen ursprünglicher wasserumflossenen Vierecksform leider nur ein ‚L‘ übrig geblieben ist. Vor zehn Jahren stieß die ‚Initiative für ein Kulturhaus in Pfullingen (ikuh)‘ die Idee an, das alte Viereck durch Hinzufügen neuer Anbauten zu vervollständigen und ein Kulturhaus zu schaffen. Die Stadt hatte sogar schon eine Planung in Auftrag gegeben, die aber nie umgesetzt wurde. Immer waren andere Projekte vorrangig und das Dauerargument „Es ist kein Geld (mehr) da“ wird heute wohl von niemandem bezweifelt. Es war allerdings auch nie der Wille der politisch Verantwortlichen vorhanden, Visionen zu entwickeln. Und dann steht auf der Pfullinger Homepage folgender Abschnitt, von dem ich sicher bin, dass ihn kaum einer der Gemeinderäte und Verwaltungsangestellten kennt: Die Vision ist dort bereits Realität: Die Grafen von Württemberg
Die Stadt kam im 16. Jahrhundert ganz in den Besitz der Grafen von Württemberg, erhielt 1596 Rechte wie Stock, Galgen, Pranger und Gefängnis. Ursprünglich bestanden eine obere und eine untere Burg. Letztere wurde 1560 bis 1564 unter Herzog Christoph zu einem Jagdschloss umgebaut, das heute noch besteht und Teil eines Jugend- und Kulturzentrums ist.“ (H.B.)