Gastkommentar Peter Gorges, …

Sprechkünstler, Stuttgart

 

adidas AG
– Vorstand –
Adi-Dassler-Straße 1
91074 Herzogenaurach                                                                         März 2020

 

Ihre Ladenschließungen und geplante Aussetzung von Mietzahlungen

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

wir alle stehen auf unterschiedlichem Niveau vor Herausforderungen, die wir uns vor noch 4 Wochen nicht hätten vorstellen können. Auch ich stelle als zurzeit oft zitierter Soloselbständiger Hilfeanträge, um meine Familie und mich durch diese Zeit zu retten.

Auch Sie schreiben derzeit auf Ihrer offiziellen Webseite:

„ …Unsere Stores mögen geschlossen sein, aber unser Herz ist weit für euch geöffnet! Wir als Marke stehen weiterhin für Teamspirit und Gemeinschaft, auch in Zeiten, in denen wir genau diese Begriffe neu definieren müssen.“

Sie planen nun zum Erhalt Ihrer Liquidität, Mietzahlungen Ihrer Läden einzustellen; betriebswirtschaftlich ist dies nachvollziehbar.

Bitte erklären Sie mir nur, was Sie nun „neu definiert“ unter „Teamspirit“ und „Gemeinschaft“ verstehen.

Ja, es sind außergewöhnliche Zeiten, doch bitte überlegen Sie sich gründlichst, ob Sie solche drastischen Schritte gehen müssen, wie Sie diese anscheinend derzeit als Notmaßnahme planen. Man könnte ja z.B. die Mietzahlungen auch senken statt sie komplett auszusetzen.

Ganz ehrlich: ich frage mich, warum ich durch Käufe Ihrer Produkte ein solches Unternehmen noch weiterhin unterstützen soll.

 

Tief erschüttert grüßt Sie

hochachtungsvoll

Peter Gorges

Zwei Herren…

…das sind Achim Meyer und Peter Gorges, die für uns Kolleginnen und Kollegen gestern Abend Neues aus ihrem Programm »Hä – [‚wi:bidde]?« zum Besten gaben. Da kommen sich zwei Nachbarn näher, die aufgrund ihrer verschiedenen Migrationshintergründe (Meyer ist Schwabe, Gorges ein „westfälischer Wahlschwabe badisch-sächsischer Abstammung“) zuerst Missverständnisse und auch Unverständnis ausräumen müssen, um letztendlich gute Nachbarn zu werden. Es ist wie im richtigen Leben, und die Auseinandersetzung um die Kehrwoch‘ wächst sich zu einer „Werbeveranstaltung“ zum 300. Geburtstag eben dieser aus. Der Reiz der „Zweisprachigkeit“ ist es, der einen Sieg über die bereits -zig mal gehörten Plattheiten schwäbischer Klischees davonträgt. Echtes Theater – brilliant singen die Beiden parallel schwäbisch und hochdeutsch, großartig am Klavier begleitet von Achim Meyer. Danke und viel Erfolg wünsche ich den ZWEI HERREN!

Der Kollegentreff…

…in der SCHMALEZWO in Pfullingen ist drei geworden. Nach wie vor ein Forum für gelebte Kollegialität (ich empfehle Dich weiter) und gemeinsame Projekte. Dieses Mal brachte Wolfram Karrer neue Lieder dar und bekam von Kolleginnen und Kollegen gute Rückmeldungen und konstruktive Kritik. Das klingt jetzt sehr, sehr trocken. Dabei war es alles andere als das. Ich bin nur nicht in der Lage, Musik zu beschreiben. Vielleicht tut’s ja einer im Kommentar!?

Wolfram Karrer. Foto: Matthias Knodel

Anschließend schlüpfte Peter Gorges in seinen Zaubermantel und gab uns Goethes „Zauberlehrling“ – aber so etwas von intensiv. Wir gaben ihm Applaus und fühlten uns, als hätten wir einen Marathon absolviert – grandios, noch getoppt durch Wortakrobatik vom Feinsten.

Peter Gorges. Foto: Matthias Knodel