Umsonst und draußen …

… sieht man einmal von einer Anfahrt ab, erlebt man auf der Alb Naturlerlebnisse, die man so kompakt niemals erleben würde, wenn man sie erwartete. Das heißt, es lässt sicht nicht erzwingen. Gut, ein bisschen Erfahrung und Kenntnis des Jahresablaufes gehören schon dazu. Orchideen sind um diese Zeit nicht mehr zu sehen, aber ein Fernblick nach einer Regenperiode, ein Fernblick auf die Filder, beispielsweise vom Rossfeld oberhalb Metzingen – Glems. Und das nicht nur einmal, denn vom Ausgangspunkt Parkplatz am Forsthaus beim Gestütsgasthof in St. Johann kommt man am Grünen Fels, am Wiesfels – einem Kletterparadies – und am Glemser Fels vorbei. Alle bieten ein Panorama vom Schwarzwald bis zum Fränkisch-Schwäbischen Wald. Wiesen voller blühendem Oregano (Wilder Dost) und Thymian, Leinkraut, Natternkopf und all den gelb blühenden, von denen ich nur den Herbstlöwenzahn mit Sicherheit bestimmen kann. Am Aussichtfelsen in Höhe des Flugfeldes hören wir einen Schwarzspecht (den größten aller Spechte) und sehen ihn unterhalb des Felsens eine Baum bearbeiten – so intensiv, dass sich ein kleiner Steinschlag löst. Offensichtlich fühlt er sich gestört, fliegt im typischen Specht-Wellenflug davon, um sich nach seiner Landung lautstark zu beschweren. Entlang des markierten Flugfeldes haben sich die Silberdistel breit gemacht und bieten Futter für Insekten.

Kurz vor der Ankunft auf dem Sonnenfels erleben wir eine kleine Sensation: Mitten auf dem Weg entdecken wir einen Alpenbock, richtigerweise eine Alpenböckin (Weibchen), einen der schönsten und größten einheimischen Käfer, die in den letzten Jahren die für sie notwendigen Buchenaltholzstämme zum Überleben erhalten haben, indem die Förster Altholzbestände liegen ließen.

Die zutraulichen Tiere, in diesem Fall das kleinere Weibchen,

setzen wir auf den in der Nähe gelegenen Polder ab, wo wir prompt noch drei weitere Exemplare, zwei Weibchen und ein Männchen vorfanden.

Dabei ist es ein absoluter Glücksfall, die seltenen Tiere in dem kurzen Zeitfenster, in dem sie als Käfer leben, überhaupt zu Gesicht zu bekommen. Der Rest der Wanderung zum Sonnefels mit seinen nuen Orientierungstafeln und die Klettertour durch die Dettinger Höllenlöcher relativierte sich angesichts der Schwarzspecht-Alpenbock-Sensation.

 

Winterlich

Mit ein wenig Deckweiß

wird die Alb weiß,

schönt sich (wie jeder weiß)

mit Albeis.

Zum Beispiel ausGEHENd vom St. Johanner Gestütsgasthof über den Fohlenhof zu den Gütersteiner Wasserfällen. Verlängerbar zum Uracher Wasserfall, den Rutschenfelsen und…un. u.. auf Langlaufskiern, denn es ist geloipt.

Pferdekoppel beim Fohlenhof

Pferdekoppel beim Fohlenhof

 

Gütersteiner Wasserfall

Gütersteiner Wasserfall

 

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Übern Albtrauf auf d’Alb drauf…

Zum Beispiel von Lichtenstein -Unterhausen aus mit dem Fahrrad übers Zellertal auf den Göllesberg, wo man dann schon auf der Alb ist. Hier ist ein Abstecher über den Segelflugplatz Übersberg zum Ausflugslokal Übersberg möglich. Nur ein paar Radumdrehungen oder Schritte braucht man zu einem der schönsten Aussichtspunkte, dem Mädlesfels. Bei guter Fernsicht (und die ist oft) sieht man bis zur Hornisgrinde im Schwarzwald und entdeckt beim Abwandern des Horizonts irgendwann auch den Monte Scherbelino und den Stuttgarter Fernsehturm. Biegt man am Göllesberg gleich rechts ab, erreicht man nach 300 Metern den Stahlecker Hof mit Gastronomie. Man kann bis hierher auch mit dem Auto fahren (sich den ersten Aufstieg sparen) und die Touren von hieraus beginnen. Immer wieder begegnet man Herden in Freilandhaltung. Die Tiere haben bestimmt mehr Grips als ihre Stallgenossen, was man schon an der großen Neugier der Tiere erkennt (Bild oben bei Ohnastetten). In Richtung Oberer Lindenhof (Schafhaltung, Ziegenhaltung, Pflanzversuche der Uni Hohenheim) kommt man zum Spaßmacherbaum, der malerisch mit Bänkle und historischem Wegzeigerkreuz in der Nähe eines bronzezeitlichen Grabhügels liegt. Schon lange faszinieren mich Schwebfliegen, die sich richtiggehend anlocken und füttern lassen. Und Kindern zeigen sie, dass nicht alle gelb-schwarzen Flugtiere stechen.

Ein bisschen sollte man seine Tour allerdings schon vorplanen, um dann entsprechend der Fitness und den Interessen entweder bis ins Lautertal vorzudringen oder Richtung Eninger Weide mit einem Besuch der Wildschweine- und Hirschgehege (und wiederum einem saaaagenhaften Blick über die Filder) die Ausfahrt oder Wanderung zu beschließen. Übrigens, der schwäbische Tüftler lebt! Er baut beispielsweise fahrbare und klappbare Hochsitze, genial!