Sehr enttäuschend …

… war Vincent Klinks Brief, den HÄUPTLING EIGENER HERD, den er zusammen mit Wiglaf Droste 53 Mal veröffentlicht hatte, mit der Nummer 54 einzustellen. Gut, die Gründe sind nachvollziehbar und Vincent Klink stellt überdies in Aussicht, dass eine „Wiederauferstehung“ möglich sei, dennoch ist die vierteljährliche Vorfreude auf ein ganz besonderes Literaturprodukt vorerst erloschen (worden). Momentan überwiegt die Freude über den Jubiläums-Häuptling zu Fritz Weigles 75. Geburtstag. Fritz Weigles Pseudonym ist wohl bekannter: F.W. Bernstein, allen älteren Menschen, die noch PARDON erleben durften, bekannt als der Schöpfer der Weisheit „die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche“.

Empfehlenswert allemal! Zum selber Haben. Zum Verschenken, am besten gleich mehrfach, denn mit dieser Rarität, reichlich bebildert mit Bernsteins Zeichnungen, macht man so manch einem satirefreundlichen Menschen eine große Freude. Bestellungen über die Häuptlings-Homepage (siehe oben). Ich habe mir erlaubt, eines kleine Hommage à F.W. Bernstein anzuhängen.

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 4.11.2013

 

 

 

Noch mehr geFÜGELte Worte…

…lesen wir im jüngsten Häuptling eigener Herd (Nr. 43 Nomade im Speck), der höchst empfehlenswerten („erscheint verdammt pünktlich, so vierteljährig wie möglich“) Edition von Vincent Klink und Wiglaf Droste, zum Beispiel von Joe Bauer , der seinen Beitrag „Die Station“ mit den Worten schließt:

„Die Politiker haben nicht an die Menschen gedacht, als sie entschieden, ihm die Flügel abzuhacken. Sie haben mit den Menschen nicht geredet, sie haben Gefühle missachtet und die Dinge gedeckelt. Das ist Plumpsklopolitik, und wenn ich daran denke, möchte ich noch einmal den Blitzableiter hoch, auf dass die Ignoranten der Blitz beim Scheißen treffe.“

Die emotionale Bindung an den Bahnhof können wohl viele Menschen  nachvollziehen, die mit „ihrem“ Bahnhof groß geworden sind, mit seinem Geruch, seinem Kino, der dazu gehörigen BaLi-Bar, der Post, die per Nachtzug Briefe republikweit zu den Briefträgern transportierte, die sie am folgenden Tag pünktlich zustellten. Ebenso empfehlenswert, Vincent Klinks Tagebuch.

10 Jahre „Häuptling…“

 

 

Zum Jubiläum “10 Jahre Häuptling eigener Herd” (Intelligenzblatt für Hirn und Wanst) hatten MitMacher, Herr des scharfen Wortes und guter Singstimme, Wiglaf Droste und Meister der Klaviatur Patrick Bebelaar zusammen mit Meisterkoch, Basstrompetespieler und ”Häuptling”-Herausgeber Vincent Klink ins Theaterhaus eingeladen. Irgendwo wurde als Überraschungsgast Gerhard Polt gehandelt, der dann allerdings nicht überraschte, sondern Joe Bauer mit herrlich bösen Texten. Ein schöner Abend mit guter Musik und geschliffenem Wort. Es schmälert den Genuss nicht im mindesten, aber ich fand, dass V.K. sich unter seinen Möglichkeiten präsentierte. (H.B.)10 Jahre Häuptling272