„heiß 2“ – Heute in der Landesschau…

… erfuhr ich von der Existenz von Grillsportvereinen. Sind das nun Sportvereine, in denen es die „Sparte“ Grillen, neben Fußball, Handball, Tischtennis und so weiter gibt? Wie wird Grillen als Sport betrieben: Wer hat den Grill am schnellsten aufgebaut, wer das „Grillgut“ (wunderschönes Wort!) am schnellsten in Kohle verwandelt? Marathon-, Kurzstreckengrillen könnten Disziplinen sein. Dass man in einem Verein grillt, könnte ich noch verstehen, aber mit  Sport hat das, wie ich finde, ebenso wenig zu tun wie Schach oder Gehen oder Extrembügeln. Es fehlt nur noch der Antrag auf Anerkennung als olympische Disziplin.

SWR Landesschau vom 19.6.2013

 

Da könnte sich der SWR…

… mal eine Scheibe abschneiden: Die Granaten (man muss sich das als schwäbisch ausgesprochenes Adjektiv vorstellen!) – MusikComedians ZÄRTLICHKEITEN MIT FREUNDEN bekommen im MDR ein Format, in dem sie mit einem KÄSSBOHRER-Bus  durch die Lande ziehen und – ehrlich gesagt, ich weiß es natürlich auch noch nicht genau, weiß nur (und das mit prophetischer Sicherheit), dass sich das Anschauen lohnt. Denn ZMF sind die absoluten Sympathieträger für Sachsen, auch für Menschen, die Sachsen gegenüber gewisse Vorbehalte hatten oder haben und bisweilen Klischees bestätigt sehen. Alles vergessen und einfach mal reinschauen. Auch bei COMEDY STUBE, wo sie schon mehrfach zu Gast waren. Auch die Internetpräsentation über die Sendung/Serie ist wunderschön gemacht. So viel Mühe gibt sich der SWR nur beim Wetter (kein Link!). Donnerwetter!

„Noch kein Glücklicher…

…hat je ein gutes Buch geschrieben.“ Arno Schmidt. Das hat mit Karl Valentin nur insofern zu tun, als das Zitat die Seite des Rabenkalenders vom 4. Juni ziert. An eben diesem Tag hatte Karl Valentin 1882 zum ersten Mal Geburtstag. Mir ist nicht bekannt, ob sich Valentin und Schmidt jemals begegnet sind.

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 4.6.2013

 

Der Wunschbaum

 

Der Wunschbaum

Direkt am Weg auf den Pfullinger Berg hatte vor Jahren ein talentierter Schnitzer eine alte Buche mit einem Kopf verziert, der wohl einen bärtigen Berggeist darstellen soll. Darüber die geschnitzte Inschrift: Wunschbaum.

Gelegentlich las ich die Zettelchen, die Menschen unterschiedlichen Alters an den Zweigen befestigt hatten und auf denen sie sich Dinge wünschten, die von der Genesung eines Haustieres bis zum Weltfrieden reichten. Ähnliches findet man gelegentlich, wenn man Kirchen besichtigt, in denen eine moderne Gemeinde eine Kommunikationsecke eingerichtet hatte, dort, wo früher Votivtafeln in Wort und Bild Danksagungen an Heilige zum Ausdruck brachten. Der Wunschbaum hier nun als esoterischer Freiluftkultplatz. Als aufgeklärter Mensch fand der Ort mein Interesse als Objekt empirischer Kulturwissenschaft: Das Bedürfnis nach zeitgenössischer Religion und Mystik.

Ich konnte es mir nicht verkneifen, auf einem Spaziergang im Spätsommer diesen Jahres der bestehenden Sammlung ein Zettelchen hinzuzufügen. Auslöser war, dass ich mich einmal wieder über Nachrichten aus der Finanzwelt, welche die gnadenlose Bereicherung von Topmanagern zum Inhalt hatten, maßlos aufgeregt hatte. Ich schrieb: “Drecksbanker, möge euch der Blitz beim Scheißen von der Brille fegen“ (Drei Ausrufezeichen).

Als dann mit dem Desaster der Lehman Brothers der wirtschaftliche Sturz in den freien Fall seinen Anfang nahm, erinnerte ich mich an meinen Zettel am Wunschbaum………..

Sorry, so hatte ich es jetzt auch nicht gemeint!

Text: H.B. 2008

HUGO

… das beliebte Modegetränk, das es inzwischen schon als Billig-Fertig-Ramsch-Getränk in allen Getränkemärkten gibt, ist ja ursprünglich auf den aus den Holunderblüten gewonnenen Sirup zurück zu führen, den man selbst herstellen kann. Man nehme 20 Holunderdolden und befreie sie zuerst von Mitbewohnern, wie Blattläusen. Nicht waschen, denn dadurch geht der wertvolle Blütenstaub verloren.

100 g Zitronensäure (die man die der Apotheke erhält) werden in etwas heißem Wasser aufgelöst. 3 l Wasser (ich nehme 4 Glasflaschen eines billigen Sprudels. Damit ist die Flasche gleich bereit, nach Ablauf der Prozedur, den Sirup aufzunehmen) zum Kochen bringen und 2 kg Zucker darin auflösen. Die Zitronensäure ebenfalls dazu geben. Abkühlen lassen. Danach die Blütendolden dazugeben, nachdem man die großen Stiele entfernt hat.

Mit den verbliebenen Stielen kann man noch eine kleine Installation als (in Kompost) vergänglichem Kunstwerk kreieren. Den Topf abdecken und vier Tage kühl im Keller lagern und täglich kontrollieren und gegebenenfalls umrühren. Zum Schluss abseihen, in die Sprudelflaschen abfüllen und kühl und dunkel lagern. Der Kreativität mit Holundersirup sind kaum Grenzen gesetzt. Als Beimischung zu Sekt, Sprudel, sogar Bier für Kaltgetränke genauso geeignet wie im Winter mit ein paar Scheiben Ingwer und heißem Wasser zu einer herrlichen Teealternative. Zu Risiken und Nebenwirkungen, und vor allem Wirkungen, fragen Sie Kräuterfachkundige aus Ihrem Umfeld oder Dr. Google.