Dieter Hildebrandts Tod macht…

… es mir schwer, eine adäquate Würdigung, sei es durch Text oder Bild, zu Papier zu bringen. Zu viel geht mir durch den Kopf. Er war immer präsent, hat einem bisweilen geholfen, Empörendes klarer zu sehen, durch eine Pointe Widerstand auf den Punkt zu bringen. Aber man konnte auch sehen, dass selbst ein „Star“ wie er manchmal auch den Eindruck vermittelte, unter dem Druck zu stehen, etwas Gutes sagen zu müssen… und es auch mal nicht zu schaffen. Gut gelöst haben es die Kollegen des SCHLACHTHOFS im Bayerischen Dritten heute, die Anekdoten erzählten, die sie mit Dieter Hildebrandt erlebt hatten. Scheinbar hatten Django Asül und Michael Mittermeier dann doch ein wenig Beißhemmung, was die Größen des Fußballs angeht, denn vergeblich wartete ich auf die Ungeheuerlichkeit, die sich Beckenbauer leistete, als er zu den Arbeitsbedingungen der Sklavenarbeiter in Katar meinte: „Ich hab’ noch nicht einen einzigen Sklaven in Katar gesehen. Also, die laufen alle frei rum, weder in Ketten, gefesselt und auch mit irgendwelcher Büßerkappe am Kopf, also, das hab’ ich noch nicht gesehen. Also, wo diese Meldungen herkommen, ich weiß es nicht. Also, ich hab’ mir vom arabischen Raum, hab’ ich mir ein anderes Bild gemacht und ich glaube, mein Bild ist realistischer.« So, jetzt bin ich beim Fußball hängen geblieben, denke aber, Hildebrandt hätte sich deutlich zu des „Kaisers“ Sprechdurchfall geäußert.

Die Drei vom Dohlengässle…

… erlebte ich im ausverkauften Haus des Gastes in Bad Urach. Grandios, geistreich, drei Mol om drei Ecken gedacht, aber auch gradlinig. Auch eine Kleinkunstgruppe, die mit Dietlinde Ellsässer, Ida Ott und Isolde Neu viel zu selten beim SWR präsentiert wird. Ich werde nicht müde zu kritisieren, dass beim Bayrischen Dritten solch gute Künstlerinnen (also, wenn der BR in BaWü zuständig wäre!) schon längst ein eigenes Sendeformat hätten. Empfehlung: Gucket vorbei, wenn se auftretet. Termine hier.

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 9.11.2013

Sein oder Nichtsein…

… ist seit 1603 die Frage. Auch Andreas Verstappen interpretiert sie auf dem Rabenkalenderblatt vom 16. November neu: Da ich Andreas Verstappen und den Rabenkalender nicht um Erlaubnis gefragt habe, verzichte ich auf die Abbildung als Zitat. Ein Schwein hält einen Schädel (von welchem Tier auch immer) in der einen und ein Schwertlen in der andern Hand und spricht: „Schwein oder nicht Schwein – das ist hier die Frage“. Nun scheint es endlich eine Antwort zu geben – wurde auch langsam Zeit!

Zeichnung: V. Onmir (in Anlehnung an A. Verstappens "Schwein oder nicht Schwein"), Rabenkalenderrückseite 16.11.2013