Gerade habe ich eine Appellanfrage …

… herereinbekommen, die ich NICHT unterschreiben werde. Es geht um die Praxis der Lobbyisten:

„Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Merkel,
sehr geehrter Herr Vizekanzler Gabriel,
sehr geehrter Herr Innenminister de Maizière,

wieder einmal wechselt ein ehemaliges Regierungsmitglied in einen Lobbyjob. Gegen diese Praxis protestiere ich entschieden! Es darf nicht sein, dass sich Unternehmen wie die Deutsche Bahn oder Daimler mit hohen Gehältern Insiderkontakte in die Bundesregierung einkaufen.

Im Koalitionsvertrag haben Sie vereinbart, eine „angemessene Regel“ für Seitenwechsler anzustreben. Daher fordere ich Sie mit Nachdruck auf:

* Schaffen Sie eine gesetzliche Karenzzeit von drei Jahren. Ausscheidende Minister, Staatssekretäre und Abteilungsleiter der Ministerien dürfen in dieser Zeit nicht in Lobbytätigkeiten wechseln.

* Schieben Sie das Thema nicht auf die lange Bank. Setzen Sie Ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag um und beginnen Sie jetzt mit den Beratungen über eine Karenzzeit.

Mit freundlichen Grüßen“

Ja, mich regt diese Seitenwechslerei genau so auf. Das ist ja in unserem Staats- und Wirtschaftssystem gang und gäbe. Aber was fordern wir denn mit diesem Appell? Macht das bitte erst nach drei Jahren, dann haben wir es alle vergessen, von wo nach wo der Wechsel erfolgt. Die Dreistigkeit, so kurzfristig und offen die Seiten zu wechseln, wird doch viel offensichtlicher, wenn das „zeitnah“ passiert. Es wäre doch der Anlass, generell den Einfluss von Monopolisten und Verbänden auf die Politik transparenter zu machen und Riegel vorzuschieben. Ich weiß, ich träume….

Hochzeitsmesse

Keine Firma, die es ernst nimmt, dicht am Kunden zu sein und zu bleiben, kommt heutzutage auf einer Messe ohne Gewinnspiel aus. Gesagt – getan. So reihte sich auch KNOBA SÖRWISS in die Reihe der Gewinnversprecher ein – ernstlich und fair. Dabei handelte es sich beim KNOBA-Gewinnspiel um eine Variante, die, entgegen des übliches Gebrauchs, Namen und Adressen zu verlangen, gänzlich ohne Datenerhebung auskommt:

Von begeistert, fröhlich, erwartungsfroh,  über ungläubig bis unwirsch („Sie wollen mich verar….!“) – Breit gefächert waren die Reaktionen heiratswilliger Paare, die sich sogar teilweise outeten, noch nie bei einem Gewinnspiel gewonnen zu haben. Nicht so beim KNOBA-Gewinnspiel. Die Statistik verriet eine fast 97 %-ige Treffsicherheit beim ersten Raten. Der kleine Rest gewann bei der zweiten Chance. Die richtige Lösung (im Nachhinein kann ich es ja verraten) war: Zwei Brausebrocken. Dabei durften sich die Paare auch vorher beraten oder, wie in zwei Fällen, den Telefonjoker wählen. Der Preis war ein Brausebrocken der beliebten Firma aus Remseck bei Stuttgart (die einen seemännischen Ausdruck, der mit „A“ beginnt im Namen trägt). Da es sich meist um eine Paar- oder sogar Gruppenleistung handelte, die zum Rateergebnis führte, waren die Preis-Brocken schon nach dem ersten Messetag zu Ende gegangen und mussten durch entsprechende Süßpreise (Schokoladebonbons, Lakrize, etc.) ersetzt werden. Entgegen unserem Slogan „O’gschwätzt – international“ praktizierten wir ausnahmsweise den Grundsatz „Gschwätzt – emotional“. Leider konnte nur wenige schwäbische Heiratsanträge-Magnetle oder -postkarten an die Paare gebracht werden, da die Heiratswilligen diesen Part schon hinter sich gebracht hatten.

Catering muss ja auch sein – ohne geht gar nicht. Deshalb gab es als Viergang-Menue-Fingerfood-Flying-Bufett-salzig-sauer-süß: Erdnüsse, Gummibärle, Brausebrocken, Saure Gurken (mit Honiggeschmack) und die feinen Schokoladelinsen mit Orangengeschmack. An Menschen, die noch in der nachweihnachtlichen Diät verweilen, wurde mit einem „Luft_Leckerli“ ein faires Angebot bereit gehalten (Foto unten: oben rechts und halbrechts).

Schön war es wieder mit unserer lieben Mit-Standbeschickerin Dorte Schetter vom Marzipan Atelier in Metzingen, die übrigens ein wunderschönes Café in Metzingen führt, grandios meisterlich Schokolademalerei beherrscht, die tollsten Torten macht und am Stand für gesunde Zwischenmahlzeiten sorgt.

 

Man muss nicht unbedingt heiraten…

…., wenn man KNOBA SÖRWISS auf der Stuttgarter Hochzeitsmesse TRAU DICH erleben will. Wir freuen uns über jeden Besuch: Samstag, 11.1. und Sonntag, 12.1.2014, jeweils von 10-18 Uhr am Stand 3.49 im Hegelsaal. Wir teilen uns den Stand mit Dorte Schetters Marzipan Atelier und Chocolaterie. Außerdem ist es hochinteressant, was man heutzutage alles braucht, um eine anständige Hochzeit zu präsentieren (uns eingeschlossen).

Digitaler Winter… oder Für Vorfreude ist es nie zu spät

… mit Christian Morgenstern

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 8.1.2014

Neuschnee

Flockenflaum zum ersten Mal zu prägen

mit des Schuhs geheimnisvoller Spur,

einen ersten schmalen Pfad zu schrägen

durch des Schneefelds jungfräuliche Flur –

 

kindisch ist und köstlich solch Beginnen,

wenn der Wald dir um die Stirne rauscht

oder mit bestrahlten Gletscherzinnen

deine Seele leuchtende Grüße tauscht.