Deef Pirmasens ist richtig berühmt, denn er hat hier eine Bombe in der Literaturwelt zum Platzen gebracht. Ja, es geht um den Plagiatsfall Helene Hegemann mit Axolotl Roadkill und es lohnt sich nach wie vor, sich in die Thematik des Plagiierens, Klauens, Entlehnens fremden geistigen Eigentums einzulesen und sich damit auseinanderzusetzen. Deef Pirmasens weist hier minutiös nach, dass der Berliner Schriftsteller Airen in seinem Roman Strobo etliches „vorausgeschrieben“ hatte. Dies alles spielte an besagtem LETZNIEST-Abend nur insofern eine Rolle, als man sich als Zuschauer plötzlich leibhaftig einer bekannten Netz-Persönlichkeit gegenüber sah. Wir durften abstimmen, ob wir zwei Kurzgeschichten (Tassilo und Frühling-Flavour – stimmt der Titel?) oder Pirmasens’ Besuch bei Airen in Mexico hören wollten. Ich wollte den Mexiko-Besuch hören, wurde aber überstimmt. P. teilt in Tassilo mit Tassilo ein Jahr Krankenwagen und Ziviwohnung und somit auch „Grenzüberschreitungen“ und „Flugerfahrungen“ jeglicher Art. Seine Erzählungen gehen unter die Haut, lassen den Zuhörer zwischen Horror und Humor gradwandern. Das schönste an Deef Pirmasens’ Blog ist die Möglichkeit des Nachhörens, so auch Tassilo. Deef hat uns mit seiner spannenden Art vorzulesen hypnotisiert. Auch sonst bietet sein Blog noch Haariges und lässt uns an einer Bürger-Hommage à Pirmasens teilhaben. Ich würde mir da bei Pfullingen schwer tun.
Ich freue mich jedenfalls schon auf das nächste LETZT NIEST (8) und danke – sicher im Sinne aller Besucher – allen Bühnenakteuren, sowie Uli Eder und Wolfgang Brenner für die umfangreiche organisatorische Vorarbeit.
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Ein herzliches Dankeschön an Helmut für den ungeheuer detailreichen und rechercheintensiven Rückblick. Und an Matthias für die feinen Bilder. Ihr zwei solltet öfter was zusammen machen.