Wahl nach Lese…

… nennt man im Schwäbischen „afterberga“ oder „afzgeberga“: Alles, was nicht geerntet wurde, steht ab einem bestimmten Termin zur freien Ernte zu Verfügung. Zuvor sei auf die Mössinger Apfelwoche, die, begleitet von einem liebevollen Programmheft der Organisatoren, vom 29.9.-6.10. daselbst stattfindet, hingewiesen. Mehr hier. Zurück zu gestern: Kann es sein, dass wir uns an drei Stunden Wahlberichterstattung gewöhnen müssen, die exakte Parallelitäten von gefühlten zwanzig Sendern aufweisen und mit Fragestellungen wie: „Wie enttäuscht sind Sie…?“ oder „Wie sauer sind Sie auf …“ zum Regel-Deutsch machen. Habe ich das in der Schule falsch gelernt, dass diese Art Fragen zu stellen (neudeutsch) no-go sind? Dazu kommen die Fragen auf allen Kanälen, wie denn die Fehler in den Parteien diskutiert, Koalitionen angedacht und personelle Konsequenzen gezogen werden. Eben diese Fragen wurden durchgängig und unabhängig von der Parteizugehörigkeit in wiederholtem Maße damit beantwortet, dass dies erst in den Parteigremien besprochen werde, (was mir durchaus einleuchtet!!!) bevor man sich öffentlich äußere. Wer berät, kontrolliert und coacht eigentlich die Sender? Diese scheinen in ihrer Beratungsresistenz noch manche Parteien und Politiker zu übertreffen. Nicht zu Ende ist wohl noch lange nicht…

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 10.9.2013

2 Gedanken zu „Wahl nach Lese…

  1. Ich ignoriere derzeit das ganze Mediengedöns – jetzt wird tagelang spekuliert, und am Ende kommt eben was raus, was die Politik ausgehandelt hat. Das kommt so oder so raus. Das ganze Rauschen im Blätterwald ist nur vertane Zeit, in der man besser die Blätter im Wald rauschen hören geht, denn bald werden die gefallen sein.

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