Die Verbreitung vermeintlicher Warnungen …

… hat natürlich in Zeiten digitaler Kommunikation eine neue Stufe erreicht. Was früher das Weitererzählen von Gerüchten und Dorfklatsch war, wird nun, deutlich massenwirksamer, über die sozialen Netzwerke verbreitet. Warnungen vor besonders raffinierten Einbrüchen oder Überfällen werden als „Polizeimeldungen“ weiter gegeben, meist noch mit Drohungen garniert, was einem bei Nichtweitergabe dieser Kettenbrief droht. Erst kürzlich machte diese Meldung die Runde:

„Erster Fall in Höchberg am Lidl….“ Im  Folgenden geht es dann um eine besonders raffinierte Autodiebstahlmethode („das ist kein Witz“ – soll die Seriosität betonen) und endet immer mit der Aufforderung, diese Nachricht „an alle Ihre Freunde!!!“ zu senden.

Sicher fallen diese Meldungen bei manchen Menschen auf fruchtbaren Boden, denn es gibt sie natürlich, die Trickbetrüger:

Es gibt ganze Internetseiten, die sich mit den „Modernen Sagen“, „urban legends“ („Die Spinne in der Yukkapalme“) und „hoaxes“ beschäftigen, die einem den Blick schärfen, Skepsis entwickeln und Werkzeug an die Hand geben, sich nicht bei seinen Mitmenschen lächerlich zu machen: Zum Bespiel: Wikipedia: Hoaxes https://de.wikipedia.org/wiki/Hoax, https://de.wikipedia.org/wiki/Moderne_Sage oder Hoax-Info Service: Über Computer-Viren, die keine sind (sog. „Hoaxes“) und andere Falschmeldungen und Gerüchte http://hoax-info.tubit.tu-berlin.de/hoax/#3

Und nun noch eine Warnung in eigener Sache, die man als Test verstehen kann:

Ein Bekannter, der in der Schweiz lebt, erzählte mir, was seinem Freund, einem Berner Apotheker, kürzlich passierte.

Mitten in der Nacht ruft ihn während des Nachtdienstes jemand an und fragt: „Haben Sie Schnullerli?“ Sagt der Apotheker:  „Wie können Sie denn mitten in der Nacht bei mir anrufen? Ich habe Schnullerlis!“ – Ich hätte aber gern ein Schnullerli rosé, perforiert mit Schleifchen!“ Der Apotheker guckt nach und sagt: „Auch die habe ich.“ Da sagt der Anrufer: „Ja dann stecken Sie das Schnullerli rosé, perforiert mit Schleifchen, in Ihren Hintern!“ und legt auf. Am anderen Morgen meldet sich die Polizei: „Hat diese Nacht jemand bei Ihnen angerufen und Sie aufgefordert, sich ein Schnullerli,  rosé, perforiert, mit Schleifchen, in den Hintern zu stecken?“ „Ja.“ „Sie können das Schnullerli rosé, perforiert, mit Schleifchen, wieder aus Ihrem Hintern nehmen. Sie sind einem Betrüger aufgesessen.“

Wahr oder unwahr? Was hätten Sie als Apotheker gemacht?