Fußball

Ich würde mich eher nicht als einen der 80 Millionen Fußballbundestrainer (oder „den Übungsleiter“, wie ihn Ewald Lienen immer nennt) bezeichnen, aber zum Ausscheiden der „Mannschaft“ habe ich auch eine Meinung. Ich vermute stark, es lag am Besuch des Barden Peter Maffey, der mit „Über sieben Brücken musst du gehn“ eine total depressive Stimmung hineingetragen hat.

Zum zweiten würde ich vorschlagen, auf alle Interviews nach allen sportlichen Wettkämpfen künftig zu verzichten. Es kommt nur Peinliches dabei heraus, für Interviewer und Interviewte, inhaltlich wie auch sprachlich. Eine (ja nur eine!) Nachbesprechung am kommenden Tag mit Fachleuten, die sich gut ausdrücken können, würde vollkommen reichen. Eine Zusammenfassung der Höhepunkte (Tore, Fouls, gute Spielzüge) nach dem jeweiligen Wettkampf wäre genug.

4 Gedanken zu „Fußball

  1. Sehr einverstanden. Ich möchte den Vorschlag jedoch auch auf alle Interviews »vor« jedem Sportereignis ausweiten, und zwar egal, ob die Leute sich gut ausdrücken können oder es eben bei dem ihnen adäquaten, rudimentären Grunz-Wort-Schwatz belassen müssen. Man könnte sogar darüber nachdenken, ob die Reporter und ständig wachsenden Experten-Herden »während« der Sportereignis nicht auch obsolet (schönes Mode-Wort, gäll; heißt auf deidsch »firrd Kaddz«) wären. Denn bei einem Western krieg ich ja auch nicht die ganze Zeit von einem Off-Sprecher erzählt, was ich da jetzt grad seh.

  2. Ich meine: Obacha gut! Die Kommentatoren würden einwenden: Moment! Dann bestellte man Fachleute, die qualifiziert sind, Kommentatorenkommentare zu kommunizieren, bzw. zu beurteilen. Die Sender richten Expertengruppen ein, die paritätisch (von Sponsoren über Kirchen bis zu Politikern, Gewerkschaften, usw. und so fort) besetzt werden. Diese wiederum bilden Arbeitsgruppen und Ausschüsse, die ihre Ergebnisse juristisch prüfen lassen …
    Schlussendlich zeigt sich das Ergebnis für das Fernsehpublikum dergestalt, dass die Bandenwerbung sich verdreifacht (unter Verzicht der unteren zwei Stadionsitzreihen). Merken tut das eh keiner, da der Anlass weit in der Vergangenheit liegt und alle es vergessen haben.

  3. Herzliches Dankeschön Euch für sehr treffenden Kommentare zu der unendlichen Kommentaritis-Diarrhoe, die sich ja nicht nur aus den Bildschirmen in unsere Wohnungen ergießt, sondern die auch noch in der Gestalt von Tageszeitungen, in denen weitere Kommentatoren die TV-Kommentatoren kommentieren, den Frühstückstisch versaut!

  4. Ond was deense no onsre Experde wennse nix meh saga derfed? Sitzed am Schdammdisch. No legd der oine den Kreizbua uf en Disch on sechd Schach! Frogt der andre: Ja seid wann gibds denn beim Halma Elfmeeder? So werds enda, wenn mer se nemme ihr Expertiis verbreida lässd.

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