Pfullingen – eine Stadt isoliert…

…sich. Was zaghaft, aber deutlich sichtbar in Nebenstraßen an alten Bürgerhäusern geschah, hat nun den Marktplatz (oft bemüht als „gute Stube“) erreicht. Noch hängen die Handwerkervorhänge, doch bald wird das Elend sichtbar werden. Der Dämmwahn geht um, scheinbar gut meinend, verschwindet so manche historische Fachwerk- und Klinkerfassade hinter Dämmplatten, die in 30 Jahren als Sondermüll entsorgt werden müssen. Nicht unbedingt überraschend, geht doch die Stadt Pfullingen traditionell schlecht mit historischer Bausubstanz um. Warum sollte sie dann einschreiten, wenn (alteingesessene) Bürger (wie sie früher dem Eternitwahn anheimgefallen sind) heute dem „Dämmfieber“ aufsitzen. Genau unter diesem Titel ist in der Mediathek von 3sat eine Dokumentation nach-zu-sehen.

Links: Besagtes Haus. Ich vermute ja, dass die Dämmungsphase nur der erste Schritt zum Gesamtplan: Eine Stadt verEckt ist. Jedenfalls fällt förmlich auf, dass alle Neubauten (also die Betreutes-Wohnen-Komplexe, die, wenn es nur noch betreutes Wohnen gibt, leicht zu bedrohtem Wohnen werden könnten!) in der rechteckigen Schuhschachtelform erstellt werden, ohne auch nur im Entferntesten den Versuch zu machen, Kompromisse mit gewachsener historischer Bausubstanz einzugehen. Beispiele?

 

 

 

 

 

 

 

Die nächste Stufe für die Umgestaltung der Altstadt soll die Anpassung an die Neubauten sein (VerEckung). Der Marktplatz würde dann die altmodischen Spitzgiebel kappen und durch Flachdachbauweise nachhaltig dem Bauhandwerk Arbeitsplätze im Bereich Dachsanierung sichern.

vorher

nachher

Anschließend wird man sich an die Martinskirche machen:

vorher

 

nachher. Teilschritt 1: Rückbau des Turms, Neuplatzierung Wetterhahn und Turmuhr

Über die Entwicklungsfortschritte werde ich an dieser Stelle berichten.