Gastbeitrag Miriam Helfferich

Irrsinn und Lobby

Theater ist gefährlich, Einzelhandel ist gefährlich, Friseure sind gefährlich, Gastronomie ist gefährlich, man kann die Liste noch weiter vervollständigen, aber alle wissen auch so, was gemeint ist.

Schulen und Kindergärten sind manchmal gefährlich und manchmal nicht, je nachdem…

Ungefährlich ist auf jeden Fall der Flug nach Mallorca. Da sitzt man nur 2,5 Stunden neben und mit wildfremden Menschen, die vor ungefähr 3 Tagen mit einem PCR- Test getestet wurden ( Nachweis!) eng an eng im vollbesetzten Flieger.

Mit dem Argument, im Theater säßen die Menschen zu lange im selben Raum, so dass sich über die Atemluft auf jeden Fall Aerosole verbreiten könnten, da genügend Zeit dafür, hat die Regierung Veranstaltungen verboten.

Nun meine Frage: Wie schaffen es die Menschen, 2,5 Stunden während des Fluges nach Mallorca nicht zu atmen?

Bis hierhin war ich brav.

Das Virus war neu, wir waren alle verunsichert. Doch mit der Empfehlung der Regierung, besser nicht nach Mallorca zu fliegen, starten täglich tausende Urlauber ins Ferienglück.

Was???

Bitte empfehlt doch den Leuten besser nicht ins Theater zu gehen und erlaubt uns endlich wieder, unserer Arbeit nachzugehen.

Einen 3 Tage alten Schnelltest kann nun wirklich jeder vorweisen, das sollte nicht das Problem sein. Und lüften, vor und nach der Vorstellung, das schaffen wir allemal. 250 Leute pro Vorstellung bringen wir auch noch unter, so wie im Flugzeug. Sogar wildfremde Leute! Und eng an eng. Sonst bekämen wir die ja alle gar nicht unter, 250 Leute und auch noch mit 1,50 m Abstand, so einen großen Theatersaal haben die meisten gar nicht.

Also alle Bedingungen erfüllt.

Bis auf eine: uns fehlt die Lobby.

 

( Miriam Helfferich, Figurentheater Martinshof 11)

 

Tierischer Besuch in der SCHMALEZWO

offizieller Brummelbutz – Werbehandzettel

Herrlich, in doppelter Hinsicht, unsere Kollegin Miriam Helfferich besuchte uns mit Tochter Hanna Herrlich und Bär Brummelbutz, verwandelte uns in kleine Kinder und entführte uns in die Welt des Schönbuchbären Brummelbutz (die Idee stammt vom Vater).

hier schläft er in seinem Korb

 

Witzig, spontan und lehrreich lassen die zwei Schönbuch-Natur-Pädagoginnen (und Bärenpädagoge Brummelbutz) im Gespräch mit dem Publikum und fetzigen Mitsingliedern Wissenswertes über Bienen, Zecken, ja überhaupt das Leben im Wald Revue passieren. Allzu schnell war dann Schluss, nicht ohne einen Gang ins Publikum, wo man dem Brummelbutz noch nahe kommen und ihn streicheln durfte. Man muss kein Prophet sein, um dem liebenswerten Trio großen Erfolg bei vielen Auftritten mit Kindern (ein Erwachsenenprogramm ist auch schon angedacht) vorherzusagen.

beim Schluss-Streicheln                                             Fotos: Matthias Knodel