„Es war nicht alles schlecht…“

Wie oft durften wir uns diesen Satz von Altvorderen über die Zeit des Nationalsozialismus als Geschichtserklärungen oder -entschuldigungen anhören. Auch Bürger der DDR haben diese Formulierung gerne gebraucht. Nur die Nachkriegsgeneration der Bundesrepublik blieb außen vor, hatte bisher kaum Gelegenheit, mit diesem Merksatz Veteranentum zu pflegen. Doch wenn du denkst, es geht nichts mehr, kommt von irgendwo – wie es so schön in einer Volksweisheit heißt – ein Lichtlein her: Es war nicht alles schlecht, was die NSA und die angeschlossenen Geheimdienste auf den Weg gebracht haben, nein, es gibt (wie übrigens so oft dank militärischer Forschung, ich erinnere nur an das Internet itself!) Errungenschaften, die man doch (aber wirklich!) gerne annimmt. So kann ich mit der neuen Babyphone-App mein Kind abhören und im Anschluss alle Lautäußerungen des kleinen Erdenbürgers gleich in Facebook posten. Es ist nur pädagogisch wertvoll, Kindern gleich von Geburt an die Sicherheit, die Herr Friedrich als höchstes Menschenrecht sieht, sanft angedeihen zu lassen und bewirkt, dass dieser Generation das böse Wort „bespitzeln“ nicht mehr geläufig sein wird.

Auflösungen (3) Geheimschriften…

… sind nun auch keine Geheimschriften mehr, wenn hier alles verraten wird. Ich folgte dem Rat des Lesers U. und jetzt hab ich den Salat:

Der Monitor ist angekokelt, das Blatt teilweise zerstört, und heraus kamen wiederum unverständliche Begriffe. Vermutlich hätte ich den Monitor vorher in die Horizontale bringen müssen!? An der Idee, mit Zitrone zwischen den Zeilen zu schreiben und das Ganze dann als Brief mit der Post zu verschicken, finde ich allerdings Gefallen. Und Bügeleisen gibt es ja in jedem Haushalt.

ArchäOHRlogie

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 8.7.2013

Seit es Menschen gibt, gab es nicht nur solche, die ihren Mitmenschen in guter Absicht ihr Ohr geliehen haben. Das beweisen nicht zuletzt bisher noch nicht datierte Funde, bei denen es sich vermutlich um kultische Gegenstände, Geschenke oder Devotionalien handelte: Das „Ohr von Honau“ lag als Grabbeilage zwischen einem Speer und Tierknochen und drückte wohl die Macht einer höhergestellten Persönlichkeit aus:

Ohr von Honau, ca. 30 000 Jahre alt ?

Anlocken

Die Verantwortlichen wollen nichts gewusst haben. Jetzt, da ja alles Private noch einen Schritt öffentlicher geworden ist, stellt sich die Frage: Wohin mit dem ganzen Material? Vermutlich wird ein Großteil der Adressen und ausgewerteten Mails an Werbefirmen verkauft und wir erhalten in den nächsten Wochen und Monaten auf uns zugeschnittene Werbung. Man muss das nicht nur negativ sehen. Vielleicht sind ein paar Verlage dabei, die mal auf der bunten Vielfalt der Blogs vorbeischauen und sich entschließen, aus Blogbeiträgen Bücher zu machen.