Es wird nicht einfacher…

…wenn ich durch meinen Tipp die Qual der Wahl zusätzlich erschwere. Ich empfehle am Sammstag, 9. April ins Sudhaus zu gehen und die absolut abgefahrene Show von ZÄRTLICHKEIT MIT FREUNDEN (objekirzt: ZmF)   „Mitten ins Herts“ zu besuchen. Im Sudhaus-Programmheft heißt es dazu:
“ Die bekannte Band „Zärtlichkeiten mit Freunden“ sind Stefan Schramm und Christoph Walther – ein unfaires Doppel im Morgengrauen am staubigen Scheideweg von Kabarett und Rock. Auf der einen Seite hemmungslose Fußballerbeine, dorten lässige Überartikulation. Genau so beschreiten sie das selbst erfundene Genre des Musik- Kasperetts. Es verbindet sie spinnerte Verkleidungslust und unregelmäßiger Bartwuchs, beides noch von ganz damals her, aus der deutschen Eisdielenstadt Riesa. Diese brutalen Karrieristen buhlen um die Gunst der leichten Muse, die man früher „Quatsch mit Soße“ nannte oder „Politikverdrossenheit“. Sie gefallen sich in der Pose mitleidloser Spaß-Roboter! Mit alten Perücken provozieren sie Heiterkeit bis zur Lungenembolie. Mitreißende Jingles, eine leibeigene Vorband, Spucke-weg- Zauberei auf akustischer Auslegware, Hits aus der Jugend verschiedener Generationen! Lange Pausen! Keine Löcher: Exakt wie ein Uhrwerk verpuffen sie ihre Pointen, oft auf Kosten des gebürtigen Elektrotechnikers Ines Fleiwa. Auf der Bühne verschmelzen Unvereinbarkeiten wie Intelligenz und Sächsisch, Sächsisch und Charme, Blockflöten und Sexyness. Das spektakuläre finale grande ist die legendäre Schlagzeugdekonstruktion. Ein melancholischer Engel geht durch den Raum. Kommt mit ins Wunderland unendlicher Adoleszenzen! Diese Show ist wahrlich ein feucht gewordenes Tischfeuerwerk!“

Und auch die Pressestimmen seien zitiert, denn ich hätte es – das gebe ich frei zu – nicht annähernd gut formulieren können:

„Pressestimmen

„Zärtlichkeiten mit Freunden – was ist eigentlich die Steigerung von abgefahren…“ 10 Jahre Einfälle – Jahrbuch

„Die beiden Herren unter ihren Spaßperücken sind viel näher bei Beckett (Samuel) als bei Barth (Mario). ZMF gehört in die Riege der aneinander geketteten Männer des absurden Theaters.“ (Die Zeit 27.12.07)

„Sie kalauern und dadaisieren sich auf eine Metaebene der Absurdität und pissen der grassierenden Comedy-Manie schamlos ans Bein.“ (Züritipp (CH) 15.05.08)

„Sie treiben Nonsens auf die Spitze. Man kann sie nicht beschreiben, man muss sie erleben.“ (Sächsische Zeitung 05.09.05)

„Sieht zunächst aus wie Schülertheater, entpuppt sich aber als gehobener Quatsch mit Musik – schön blöd, das.“ (Süddeutsche Zeitung, 11.02.06)

„Ihnen ist es gelungen, aus Lakonie eine Dampfwalze zu basteln und während wir schon über sie lachen, tuckern sie ganz entspannt über uns hinweg.“ (Michael Mittermeier, Laudatio Nominierung Deutscher Comedypreis 23.10.07)

„Die sächsische Antwort auf Wayne ´s World“ (Main Spitze 15.10.05)

„Das sind Erzkomödianten.“ (Volksstimme Magdeburg 30.11.06)

„Kasperett ist die korrekte Bezeichnung für das erfolgreiche Programm des Duos, das sich im weiten Feld zwischen Hintersinn und Hirnriss so prächtig austobt und dabei humormäßig nicht schubladieren lassen will.“ (Süddeutsche Zeitung 08.02.07)

„Mit wunderbarer Dämlichkeit spielen die Mischwesen undefinierbaren Geschlechts die gesamte Klaviatur unpolitischen Nonsens. Professionell kommt ihr Wortwitz daher, nuancenreich ihre Schauspielkunst.“ (Schwäbische Zeitung 12.03.07)

„Aber die Musik ist eigentlich nur der Treibstoff für die unnachahmliche ZmF-Situationskomik, für das Spiel mit den Erwartungen des Publikums, das immer enttäuscht wird, aber so, dass man einen Lachkrampf kriegt.“ (Sächsische Zeitung 17.03.07)

„Hinter dem Namen Zärtlichkeiten mit Freunden verbergen sich zwei perückte Damen, die eigentlich zwei Männer, zwei Clowns, zwei Musiker, zwei Sänger, zwei Parodisten, zwei Entertainer, zwei Urviecher sind.“ (Sächsische Zeitung 17.10.06)

„Mit ihrem Musik-Comedy Programm „Mitten ins Herts“ – einer Mischung aus schräger Musik und, wie sie selbst zugeben, geklauten Gags – treffen die Spieler aus Riesa und Röderau beim Publikum genau ins Schwarze.“ (Eulenspiegel 06/04)“

Ich sach mal: Es gibt für mich keine besseren Sympathiebotschafter für Sachsen als ZmF! Interessenten sollten sich allerdings sputen, ich vermute, die Karten gehen zur Neige. Und das ist auch gut so!