Pfullinger Stadtführung 3

Seit der letzten Stadtführung ist schon wieder einige Zeit ins Land gegangen. Heute will ich auf ein viel zu wenig bekanntes Denkmal hinweisen, ein Denkmal, das genial und bescheiden zugleich den Titel „Zukunft Pfullingen“ trägt. Man findet es, wenn man an der Bollstraße in der Nordstadt nach Schienen sucht…

…, die dann im Nichts, bzw. an einer Straße enden. Dreht man sich um 180° um, erkennt man am andern Ende der Schienen eine Lok.

„Eingehaust“, wie der amtliche Sprachgebrauch für Gebäude, Bäche, (Wasser-)Bauten aller Art, die durch Zäune abgesichert sind, lautet, finden wir eine alte Diesellok, die in die Jahre gekommen ist und nun zwischen Wildkräutern und „befreit“ von Glasfenstern (diese ersetzt durch „Holzscheiben“) vor sich hindämmert. Hier fuhr früher die Echaztalbahn nach Honau, wo sie, gezogen durch die Zahnradlokomotive, die Albhochfläche erklomm. Die Zeiten sind vorbei und obwohl es einen Verein der Zahnradbahnfreunde gibt, der diese Lok liebevoll restaurierte, einen Verein um den Honauer Bahnhof, der einen ganzen Eisenbahnmuseumspark entwickelt und den Brauchtumsverein Pfullingen, dessen Mitglieder eine Reutlinger Straßenbahn in Stand setzen, ist im Zusammenhang mit den Regionalstadtbahnplänen leider noch unzureichend an eine mögliche Museumsbahnlandschaft gedacht. Immerhin hat Pfullingen mit diesem DENKMAL Zeichen gesetzt: Schienennahverkehr ohne Fortsetzung, Museales verrottet und/oder wächst zu, –  alles abgesichert durch Zäune. So viel Selbstironie hatte ich den Verantwortlichen gar nicht zugetraut. So viel mir zu Ohren gekommen ist, wird gerade an einer Infotafel gearbeitet, die das Denkmal einer Attraktion für das Biosphärengebiet zuordnet.

5 Gedanken zu „Pfullinger Stadtführung 3

  1. „nach Honau, wo sie, gezogen durch die Zahnradlokomotive, die Albhochfläche erklomm.“

    Müsste es nicht heißen „geschoben“? Meines Wissens hat man bei vielen Zahnradbahnen bergauf mit der Lokomotive geschoben, damit im Falle eines Kupplungsbruches nicht viel passieren konnte, weil eben die Lok mit dem Zahnrad aufwärts schob, abwärts bremste. Selbst wenn die Kupplung brach, passierte nichts.

    Wie war das eigentlich früher beim Albaufstieg in Geislingen? Da stand im Bahnhof eine Schiebelok bereit, oft ein Krokodil. Wurde die angekoppelt, oder schob die nur und ließ den Zug dann ohne Halt in Amtetten einfach weiter fahren? Ich erinnere mich nicht mehr.

    Auf der Gäubahn in Stuttgart habe ich schon Güterzüge mit zwei ziehenden und einer schiebenden Lok gesehen.

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