Scheibenschlagen

Der Vinschgau hat zu wenig Wasser. Letztes Jahr schon konnten Bergbauern nicht genügend Gras als Winterfutter ernten und mussten teuer zukaufen. Zu wenig Schneefall sorgt im Augenblick für geringere Schneeschmelze, die wiederum den Reisbauern im Pogebiet Sorgen bereitet, die Saat nicht ausbringen zu können. Die für den Februar ungewöhnliche Trockenheit führte dazu, dass der alte Brauch des Scheibenschlagens, der als Winteraustreibung mit Feuern in Form von Figuren (sie verbrennen symbolisch die „Hex“) und fliegenden Feuerscheiben gefeiert wird, behördlich eingeschränkt wurde. Dennoch bauten etliche lokale Vereine Sicherheitsmaßnahmen auf – die Feuerwehr verlegte Löschschläuche und zapfte Bäche an – um die Tradition  zu leben.

So findet man an manchen Stellen, wie hier in Kortsch, die Vorbereitungen zum Feuerspektakel. Unversehrt.

Abschlagbretter und Scheibenstecken.

Auch im Schwarzwald gibt es die Tradition des Scheibenschlagens, wie der Freiburger Trainer Christian Streich anlässlich einer Pressekonferenz anschaulich erklärt. In Reutlingen gibt es einen „Scheibengipfel“, in Pfullingen ein „Scheibenbergle“, Namen, deren Bedeutung heute weitgehend unbekannt sind.