Seniorenhochsitze

Toc5 kommentierte eine Idee für alternde Jäger, die ich 2009 mal ins Bild setzte:

Ein Thema, das mich schon verschiedene Male beschäftigte und ich bin froh, dass Toc5 dieses wichtige seniorenspezifische Thema wieder aufgegriffen hat. Erst kürzlich erörterte ich in einem Gespräch mit einem Jäger die Notwendigkeit, die bisher üblichen leuchtfarbigen Halsbändern für Hetz- und Drückjagdhunde durch Ganzkörper-Leuchtfarbeanzüge zu ersetzen, um auch halbblinden Jägersenioren die Anwesenheit von nicht zu abschießenden Tieren (z.B. Hunde) anzuzeigen und damit Hundeleben zu retten.

Jetzt geht’s aber…

…Schlag auf Schlag mit den Vorschlägen zum Weihnachtsrätsel. Solange ich die Waschkörbe voller Vorschläge noch unter Gesichtspunkten des Jugendschutzes begutachte, zeige ich eine neue Hochsitzvariante. Ich sehe mich schon zum Experten für zeitgenössischen mitteleuropäischen Hochsitzbau aufsteigen, der, allseits gefragt, von Talkshow zu Talkshow durchgereicht wird, um allumfassend zum Thema „Zur Entwicklung des mobilen Hochsitzbaues unter besonderer Berücksichtigung des demografischen Wandels in Jägerkreisen“ Stellung zu nehmen. Hier meine jüngste Entdeckung, gesehen in Holzelfingen, Gemeinde Lichtenstein, Kreis Reutlingen:

Und weil, angesichts des Tauwetters, es mich nach dem grandiosen Winterwetter sehnt, hier bitte:

Die Geburtsstätte von Hochsitzen,…

…na, sagen wir mal Halbhochsitzen, entdeckte ich heute an einem Ort, den ich nicht näher benennen will, wäre es doch unfair, die kleine Population zu stören.

Schnell stellte sich heraus, dass bereits fünf der putzigen Exemplare geschlüpft waren, Vertreter der Spezies für alternde Jäger, die nicht mehr so hoch hinaufsteigen können und sich nun gezwungenermaßen dem Niederwild widmen müssen.

Gastkommentar von Lars Pechriz

H.B.: Ich hatte Lars Pechriz schon lange versprochen, irgendwann einmal einen Gastbeitrag in den KULTURPRODAKSCHN Blog schreiben zu dürfen. Nun konnte ich heute endlich das Versprechen  einlösen.

„Zunächst herzlichen Dank für die Möglichkeit, hier schreiben zu dürfen. Ich möchte auf ein Problem hinweisen, dass vielen Menschen im Alltag gar nicht auffällt, weil sie als Endverbraucher ihr Wildfleisch in einer Gaststätte essen, ohne natürlich den Jäger zu kennen. Gerade die Jäger werden immer älter (wie natürlich auch andere Menschen) und jagen gezwungenermaßen bis ins hohe Alter, da ihnen der Jägernachwuchs fehlt. Es ist hier nicht der Platz, die Ursachen dieser Entwicklung zu untersuchen, es sei aber darauf hingewiesen. Komme mir keiner  und beschwere sich eines Tages, wenn die Speisekarten unserer Gastwirtschaften keine Wildgerichte mehr aufweisen! In der Nähe von Münsingen auf der Schwäbischen Alb läuft jetzt ein Pilotprojekt im Biosphärengebiet, das sich mit dem alternden Jäger befasst und nach Absch(l)uss der Untersuchung, die auch mit EU-Mitteln gefördert wird, zum Bau neuartiger Hochsitze führen soll. Wobei schon jetzt fraglich ist, ob man den tief in unserer Sprache verwurzelten Begriff beibehalten kann. Möglicherweise werden wir in Zukunft an Niedersitze gewöhnen müssen, Sitzhilfen, die das anstrengende Aufsteigen erübrigen und auch für Rollstuhlfahrer und Rollatorenbenutzer ungeahnte Möglichkeiten erschließen, die Jägertätigkeit ungeachtet aller krankheitsbedingten Einschränkungen auszuüben. Aus heimischem Holz gefertigt, böten sich für viele Schreiner- und Zimmererbetriebe zusätzliche Einnahmequellen. Wir dürfen auf den weiteren Verlauf der Untersuchung gespannt sein.“ (Lars Pechriz)

P.S. Wer mir schreibt, wen er hinter dem Pseudonym Lars Pechriz vermutet und die richtige Anwort parat hat, dem werde ich bei unserem nächsten Treffen persönlich die Hand schütteln. Versprochen! (H.B.)