Holger liest

Holger Schlosser las in der SCHMALEZWO zum Beispiel „Hundeöl“ von Ambrose Bierce. Schwärzer kann Humor nicht sein. Es passte irgendwie zur aktuellen Situation in der SCHMALE ZWO: Nach knapp 20 Jahren müssen wir raus. Wir sind am Suchen nach einer neuen Bleibe. Doch bevor ich einen Nachruf verfasse…. Wir hatten jedenfalls große Freude an Holgers Lesekunst! Und die Spendenkasse war gut gefüllt, herzlichen Dank!

Zeichnung/Collage: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 25.2.2020

Nie wären wir …

… bei Holger Schlossers Lesung in der SCHMALEZWO auf John Steinbeck gekommen: „Der Fall in der Avenue de M.“. So skurril, so hintergründig. Und von Holger Schlosser reduziert gelesen und gespielt. Großartig!

Die Geschichte um ein Chewing Gum Monster musste V. Onmir dann auch noch bearbeiten:

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 24.7.2017

 

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 25.7.2017

 

Gestern Abend ereignete sich wieder einmal, fern ab…

… des Weltgeschehens, ein menschlich sehr hochwertiges, nachhaltiges, für die Kollegialität sehr wichtiges, nicht vereinsgebundenes, kreatives Ereignis, das bereits seit circa zwanzig Jahren besteht und fester Bestandteil unserer Büro-, Werkstatt- und Probebühne SCHMALEZWO ist, die wir im Jahr 2001 bezogen haben. Ich spreche vom Kollegen– oder Künstlertreff. Organisatorisch tätig wird regelmäßig Gerald Ettwein, der die Einladungen verschickt und die die KNOBAs Matthias Knodel und Helmut Bachschuster, die zusammen mit den Spätzündern Didi v. Au und Gerald Ettwein (die vor fünf Jahren in die Schmale eingezogen sind) für Getränk und Knabbereien und das Aufräumen sorgen. Gestern war wieder einmal OPEN STAGE angesagt, offene Bühne: Den Einstieg gestaltete Holger Schlosser, langjähriger Schauspieler am Reutlinger Naturtheater, mit einer zusehends entgleisenden Ode an die Mäßigkeit. Gerald Ettwein machte Appetit auf das SPÄTZÜNDER-Zwei-Programm, das am 11. Juli im Theater Lindenhof Premiere feiert: Herrlich-schwäbisch-sprachzaubernd Gedichte und Texte, die nicht oder noch nicht ins Programm gefunden haben, teilweise aus Platzmangel oder weil sich die beiden (Wunderle & Mamfred) nicht einig waren. Mit Texten von und über Thaddäus Troll, der übrigens die für uns Künstler so wichtige Künstlersozialkasse initiierte, erinnerte Helmut Bachschuster (ich) an den 100. Geburtstag eines der wichtigsten Gegenwartsliteraten und kritischem Schwaben, Hans Bayer alias Thaddäus Troll.  Bevor die Gespräche an den Tischen (neue Tricks, was machsch grad?, was mir neulich passiert ist…, ich bräucht einen Text/Foto/…) begannen, füllten Matthias Böning, Matthias Knodel und Didi v. Au die Bühne mit herrlicher Gitarrenmusik.

Fotos: H.B.

 

Stilleben