Zitat

Liebe Mitmenschen!

Das Kind von Freunden gilt in Deutschland als schwarz, weil sein Großvater aus Ghana kam. Als es dann mal nach Afrika fuhr, riefen ihn alle bloß „blanc“, also Weißer. Farbe ist relativ zu ihrer Umgebung – und anders als die Nazis und ihre Vordenker behauptet haben, kein Unterscheidungsmerkmal zwischen Rassen. Ewiggestrige darauf hinzuweisen, hilft wenig, weil sich Rassisten sowieso nicht um Korrektheit scheren. Ein Beispiel? „White Negros“, „weiße Neger“, hießen lange die Iren in den USA – und man behandelte sie auch so. Wer hingegen im Biologie-Unterricht aufgepasst hat, weiß, dass man von einer Art spricht, wenn sich die Individuen paaren können und ihre Nachkommen nicht steril sind. Deswegen gehören wir Menschen alle einer Art an. Und Haut-, Augen- und Haarfarben sind nur Unterschiede des Phänotyps, also nur des Aussehens. Mal abgesehen davon, dass ich schon als Kind nicht verstanden habe, weshalb die Rothäute so genannt wurden – deren Haut sah nämlich aus wie die vieler Südeuropäer. Willkürliche Rassenschranken verwirren also. Deswegen plädieren moderne Anthropologen längst dafür, den Begriff Rasse bei Menschen nicht zu verwenden.
So, wenn Ihnen wieder mal jemand kommt mit Rasse, Umvolkung, Bevölkerungsaustausch oder anderem aufgeschnappten Halbwissen, dann sagen Sie ihm: „Nur weil du in Bio nicht aufgepasst hast, musst du dich nicht so aufplustern.“ Denn nicht nur der Islam, auch Schwarzsein gehört längst zu Deutschland (und Apachen sind seit Karl May ja sowieso Besserdeutsche). Deswegen hätte ich Jérôme Boateng gern zum Nachbarn.

„Rasse ist Blödsinn“ aus BR Kultur | Martin Zeyn [kulturnews-newsletter@br.de]

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Aus: Der KULTUR-Newsletter vom 20.3.2014 – Bayerischer Rundfunk [kulturnews-newsletter@br-online.de]

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