Drosophila melanogaster

 

Nach langen Jahren ohne Segen

half der Freunde langes Reden,

und die Fliege

kriegt die Biege,

lässt mit Müh und Not das Saufen

und – lässt sich taufen.

Interessant war allemal

das Ritual:

Wie bei einer Taufe üblich,

braucht man Wasser.

Doch zuviel wäre betrüblich,

darum tut es au,

ein kleiner Tropfen Tau.

Die erwartungsfrohe Fliege

auf reich geschmückter Tauf-Liege

wird durch die Taufe nun zur Tau-Fliege.

 

Vorne hieß  der Pfarrer Rainer –

war zufällig auch Lateiner –

und gab ganz kurz noch vor dem Amen

ihr einen latein’schen Namen.

So nenn’ ich dich, rief laut der Paster,

Drosophila melanogaster.

(H.B. © 21. 6. 2001)