Nabada

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 24.7.2012

Schwörmontag ist in Ulm der höchste Feiertag. Mir gefällt ja am besten, wenn irgendwelche hochdeutsch sprechenden Nachrichtenmoderatoren ( und das geht tief hinein bis in den SWR) in an der Aussprache von „Nabada“ versuchen. Anstatt die Vokale ‚a‘ lang zu sprechen, gerät das Wort zu einem Stakkato mit anschließendem Fremdschämen für den Sprecher. Ich finde, das NABADA sollte zum nationalen Feiertag ausgerufen werden, denn es hat etwas Staatstragendes: Alles schwimmt und fließt, Unfälle führen zum Abtauchen, zumindest ins Wasser fällt der eine oder andere, taucht aber gesund wieder auf. Hehre (heilige!) Vorsätze und Treueschwüre bestimmen Politikerreden, es wird viel Glas zerdeppert und hinterher räumen diejenigen auf, die den Abfall nicht verursacht haben. Ganz wie im richtigen Leben.

2 Gedanken zu „Nabada

  1. Man könnte es ja anfänglich zum Feiertag in Ulm machen. Augsburg hat ja auch seinen eigenen Feiertag, nämlich das Friedensfest. Der Feiertagsarme Sommer könnte so zumindest für die Ulmer aufgepeppt werden.

    Das Fremdschämen bezüglich des Wortes überkommt mich leider auch regelmäßig. Dann frage ich mich: Wenn ich als Nicht-Mutterspracher die Aussprache nicht kenne, das Wort aber im Fernsehen oder Radio aussprechen muss, wieso frag ich nicht jemanden, der sich auskennt?

  2. Wie wahr! Fragen tut man nur, wenn man meint, etwas nicht zu wissen. Und sie glauben’s ja zu wissen!. Schön war auch, als ein Verkehrsminister Kurt Gscheidle von Nachrichtensprechern G-E-scheidle genannt wurde.

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