Ein Gedanke zu „Sehr empfehlenswert!

  1. „Kein schöner Land“ ist kein schöner Film. Aber es ist ein wichtiger Film, der verstehen lässt, wie (und auch warum) es um unsere schöne Landschaft bestellt ist. Zuallererst ist der Filmemacherin Sabine Winkler ein großes Lob auszusprechen für die Mühe und Gründlichkeit ihrer Recherche, und besonderen Dank dafür, das Thema des zügellosen Flächenfraßes endlich publik zu machen. Ihr und dem Film mag man Einseitigkeit vorwerfen. Wie billig! Solche Einseitigkeit für unsere Landschaft darf und muss heute sein, schließlich zeigt die Entwicklung der letzten Jahrzehnte überdeutlich, welche „Seite“ am längeren Hebel sitzt und Hektar für Hektar Fakten schafft! Und warum braucht es für dieses wichtige Thema eigentlich eine einzelne engagierte Naturschützerin? Und warum ist ein potenter Fernsehsender wie der SWR nicht in der Lage, sich adäquat um den Zustand unserer Heimat zu sorgen, mit der er doch so gerne wirbt? Vergebliche Mühe, – zum Film: Eindrucksvoll die Darstellung der bedrohten Landschaft. Großartig, der Wiener Professor Knoflacher, der die Absurdität hiesiger Verkehrspolitik vor Augen führt. Und bestürzend die Halbwertszeit von Gutachten, die freie Flächen als Frischluftschneisen mal als zwingend notwendig erachten, zwei Jahrzehnte später aber bedenkenlos grünes (?) Licht geben zur Bebauung. Und zuletzt ganz entsetzlich der Gedanke, wie viele Grundstückseigentümer in der Region auf das große Los warten! Nein: Solange die Eigentümer von der Wertsteigerung ihres Bodens durch dessen Zerstörung (!) völlig unverdient und unangemessen profitieren, gibt es keine Hoffnung auf Erhalt dieser Landschaft. Solange Äcker und Streuobstwiesen faktisch Glückslose sind, ist jede Anstrengung vergeblich. Deshalb: Der absurde Wertzuwachs durch Bebauung von Flächen gehört allein in öffentliche Hand zugunsten des Gemeinwohls und Naturschutzes! Nicht rechtens? Richtig wärs halt: Eigentümer ohne diese perverse Gewinnaussicht wären motiviert, ihren Boden denen zur Verfügung zu stellen, die diese Grundstücke nutzen, wofür sie wirklich da und segensreich sind: Zur ganzjährigen Arbeit, Pflege, Ernte und freilich auch zur Erholung. Wie seit jeher! 

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