Der Löwenmensch

Stand heute das älteste Kunstwerk der Menschheit mit 40 000 Jahren. Gefunden in der Stadelhöhle im Lonetal und immer wieder durch spätere Funde ergänzt. Die circa 30 cm hohe Figur aus einem Mammutelfenbeinzahn könnte einen Schamanen darstellen, einen Menschen mit einem Höhlenlöwenkopf.Der Löwenmensch ist neben Funden aus anderen Höhlen im Aach- und Lonetal Teil des Welterbes Höhlen und Eiszeitkunst Schwäbische Alb. Wegen Umbauarbeiten ist das Ulmer Museum derzeit geschlossen, der Löwenmensch ist in einer aktuellen Ausstellung in der Kunsthalle Weishaupt zu sehen.

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 3.4. 2024

Schamane mit Knochenflöte, Mammutanhänger und Tatoos

 

Zeichnung/Collage: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 14.4. 2024

Schamanentreffen

 

Mona Leomensch mit Puppe Lisa. Aus dem Nachlass eines jüngst verstorbenen russischen Oligarchen. Alter, Herkunft und Künstler bislang unbekannt.

Warmtal bei Langenenslingen

In diesem Jahr ließen sich die Frauenschuh Orchideen im Warmtal Zeit. Nur an wenigen Stellen zeigten sie sich in ihrer vollen Pracht. Aber auch die vorausgehenden Entwicklungsstufen haben ihren Reiz.

Der Schachtelhalm entfaltet sich und schmückt sich mit winzigen Tautropfen.

Rapsfeldblütenpracht. Nur der Geruch hinkt hinterher.

Die Ausgrabungen an der ALTEN BURG gehen weiter. Für Interessanten hier mehr.

Lichtblick: Hier gibt es noch genügend Insekten (wenn’s auch nur Mugga sen).

Ausflugtipp für Archäofans

Warmtal bei Langenenslingen. Bekannt durch seine großen Frauenschuhbestände, die mittlerweise allerdings verblüht sind.

Lohnenswert bleibt der Besuch der Ausgrabungen der Alten Burg bei Langenenslingen und der Großen Heuneburg bei Upflamör. Interessierte können sich vorab hier ein Bild der Zusammenhänge machen.

 

ArchäOHRlogie

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 8.7.2013

Seit es Menschen gibt, gab es nicht nur solche, die ihren Mitmenschen in guter Absicht ihr Ohr geliehen haben. Das beweisen nicht zuletzt bisher noch nicht datierte Funde, bei denen es sich vermutlich um kultische Gegenstände, Geschenke oder Devotionalien handelte: Das „Ohr von Honau“ lag als Grabbeilage zwischen einem Speer und Tierknochen und drückte wohl die Macht einer höhergestellten Persönlichkeit aus:

Ohr von Honau, ca. 30 000 Jahre alt ?

„Kultisch oder dem Pferdegeschirr zuzuordnen“…

Immer, wenn Archäologen keine Erklärung zur Funktion (was ist das, was man da gefunden hat und wozu brauchte man es?) von Fundgegenständen geben können, versteigen sie sich in oben genannte Formulierung. Unzweifelhaft besitzen Archäologen eine selbstironische Ader, die von Generation zu Generation weitergegeben wird: In der Südwestpresse erschien am 25.5.2013 ein Artikel von Henning Petershagen. Die Archäologen mutmaßen, es könne sich um ein „Steinzeit-Navi“ gehandelt haben. Im letzten Jahr wurde gar ein „Menstruationskalender“ bemüht.

 

Genial, zumindest kreativ sind solche Deutungen – und natürlich erlaubt, solange keiner das Gegenteil beweist. Erlaubt ist, was einen Medienknaller zündet und, was wissenschaftlich durchaus wünschenswert wäre, damit Widerspruch herausfordert. Die Presse hat auch etwas davon und bringt die „farbenfrohen Brocken“ dann leider nur in schwarz-weiß (verstehe einer die Entscheidungen für oder gegen Farbbilder!) Wenn ich nun die Fundstücke aus meinen eigenen Grabungen anschaue, hätte ich eine ganz andere These zur Begutachtung:

Es handelt sich bei allen vier Stücken vermutlich um Schneide- und Schabwerkzeuge, die ein ähnliches Alter wie die aus den Conard’schen Grabungen im Hohlen Fels aufweisen. Während jedoch die zwei kleineren Schaber (rechts) keinerlei menschliche Bearbeitung aufweisen, sind am dritten von rechts zeichnerische Spuren auszumachen, die als Raubtier oder Schamane (?) angesprochen werden können. Überdeutlich  ist am Artefakt links ein reptilienartiges Tier zu erkennen, das vermutlich mit Rötel und Werkzeug aufgetupft wurde. Handelt es sich hier um eine archäologische Karte, die den Fundort eines versteinerten Tieres zeigt? Oder ist es das Werk eines Künstlers, der aus purer Lust am Zeichnen und Gestalten ein Tier abbildete? Letzte Erklärung wäre vielleicht nicht ganz so spektakulär, aber durchaus Ausdruck kreativer Intelligenz der damals lebenden Menschen.