… es mir schwer, eine adäquate Würdigung, sei es durch Text oder Bild, zu Papier zu bringen. Zu viel geht mir durch den Kopf. Er war immer präsent, hat einem bisweilen geholfen, Empörendes klarer zu sehen, durch eine Pointe Widerstand auf den Punkt zu bringen. Aber man konnte auch sehen, dass selbst ein „Star“ wie er manchmal auch den Eindruck vermittelte, unter dem Druck zu stehen, etwas Gutes sagen zu müssen… und es auch mal nicht zu schaffen. Gut gelöst haben es die Kollegen des SCHLACHTHOFS im Bayerischen Dritten heute, die Anekdoten erzählten, die sie mit Dieter Hildebrandt erlebt hatten. Scheinbar hatten Django Asül und Michael Mittermeier dann doch ein wenig Beißhemmung, was die Größen des Fußballs angeht, denn vergeblich wartete ich auf die Ungeheuerlichkeit, die sich Beckenbauer leistete, als er zu den Arbeitsbedingungen der Sklavenarbeiter in Katar meinte: „Ich hab’ noch nicht einen einzigen Sklaven in Katar gesehen. Also, die laufen alle frei rum, weder in Ketten, gefesselt und auch mit irgendwelcher Büßerkappe am Kopf, also, das hab’ ich noch nicht gesehen. Also, wo diese Meldungen herkommen, ich weiß es nicht. Also, ich hab’ mir vom arabischen Raum, hab’ ich mir ein anderes Bild gemacht und ich glaube, mein Bild ist realistischer.« So, jetzt bin ich beim Fußball hängen geblieben, denke aber, Hildebrandt hätte sich deutlich zu des „Kaisers“ Sprechdurchfall geäußert.