Helmut Haasis ist tot

Helmut Haasis in Rabenkalenderrückseite 9.1. 2013

Süß Oppenheimer. Helmut Haasis verfasste eine umfassende Biografie.

Joseph Süß Oppenheimer.

28.4. 2013 Hellmut Haasis Uhland-Preisträger

Unsere Korrespondenz endete meinerseits mit Grüßen „die Echaz hinab“ und Hellmuts „saluti cordiali“ (prinzipiell klein geschrieben“ gingen „die Echaz nuff“. Kennengelernt haben wir uns bei Aktionen zum Druckerstreik 1976. Ich werde ihn sehr vermissen.

Luther, Luther, …

… ja, dieses Lutherjahr interessierte mich eigentlich nur perifer. Aber als politisch interessierten Menschen sollte das Thema einen doch etwas mehr interessieren als nur einen Spielfilm über ML angeschaut zu haben. Hellmut G. Haasis setzt sich hier ausführlich mit Luthers Antisemitismus und den Umgang der Kirche(n) damit auseinander. Äußerst lesenswert!

Nachbemerkungen zu JSO

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 7.11.2013

Ich habe mich hier ja schon sehr positiv zum klaren Bekenntnis der Landtagsparteien zur Rehabilitierung Joseph Süß Oppenheimers geäußert, ein wenig nachtreten muß ich aber schon noch. Waren die Beiträge von Landtagspräsident Wolf und Justizminister Stickelberger inhaltlich gut recherchiert und engagiert vorgetragen, fiel doch die „Gesprächsrunde“ deutlich ab. Die SWR-Moderatorin fragte die Beteiligten ab, die wiederum entweder durch mangelhafte Kenntnisse der geschichtlichen Fakten oder der freien Rede oder durch beides auffielen oder vorformulierte Banalitäten widergaben. Den Schülerinnen und Schülern des Eberhard-Ludwigs-Gymnasiums, welche die Feier mit hervorragenden Musikstücken begleiteten, wären solche Beiträge im Fach Deutsch und Geschichte zum Verhängnis geworden. Aber schlussendlich, ein Anfang der Erinnerungs- und Entschuldigungskultur ist gemacht und zudem mit der Überlegung zu einem Zivilcouragepreis auch noch in die Zukunft gedacht. Und ich werde noch baldmöglichst Hellmut Haasis‚ Biografie (nicht Roman, wie ich zuerst fälschlich schieb) Joseph Süß Oppenheimers zu Gemüte führen. Wenn das Buch jemand bestellen will, empfehle ich den Kauf beim Buchhändler vor Ort oder direkt bei Hellmut Haasis.

Der Weg ins Ludwigsburger Schloss…

… sollte immer über den Hohenasperg führen, denn hierher verbannten Despoten aller Zeiten ihre politischen Gegener oder entsorgten ihre Liebschaften. Eine neue Ausstellung zeigt das Hohenasperg-Museum. Jedoch, es sollte anders kommen…

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 28.4.2013

Anlass der Fahrt ins Ludwigsburger Schloss war die Uhlandpreis-Verleihung an Hellmut G. Haasis, über die Wolfgang Alber im Schwäbischen Tagblatt schrieb:

Für Menschen, die möglicherweise nicht der schwäbischen Sprache mächtig sind, ist vielleicht interessant, zu wissen,  dass es sich bei der Überlegung zur Verwendung des Preisgeldes nicht um ein „Pellet-Sofa“, sondern um einen „Pellets-Ofa“ (Ofen) handelt. Die Verleihung fand im Ordenssaal des Ludwigsburger Schlosses statt und der Preisstifter S.K.H. Herzog von Württemberg begrüßte.

und der Preisträger bedankte sich – ohne Blitz fotografiert, daher wesentlich unschärfer als Haasis Rede.

Uhland-Preis an Hellmut G. Haasis

Schaut mich doch der Hellmut Haasis heute aus der Zeitung an. Der Grund: Er bekommt den Ludwig-Uhland-Preis 2013 verliehen. Wie ich finde, mit Recht. Er isch koi Oifacher, zum Glück, denn sonst hätte er nicht ein bedeutendes Werk über Georg Elser geschrieben, das wesentlich zu Elsers Anerkennung als bedeutendem Widerstandskämpfer und Hitlerattentäter beigetragen hat. Ebenfalls granatagut: Heisel Rein, die Lebensgeschichte und Ermordung eines Betzinger Eulenspiegels. Oder über Joseph Süß Oppenheimer oder, oder … Gratulation und cordiali saluti, Hellmut!