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Schlagwort-Archive: Märzenbecher
Die Aufforderung eines treuen Lesers, …
… die Alb zu genießen, habe ich postwendend (schönes Wort!) beherzigt und bin heute Morgen sofort auf die Alb gefahren. Hinter Kleinengstingen war die Straße vom nächlichen Schneefall vereist und auch der Wind hatte für einige Schneeverwehungen gesorgt. Der Schnee hatte sich jedoch, wie so oft, eher am Albrand abgesetzt.
Märzenbecher im Überfluss im wunderbaren Wolfstal bei Lauterach, über das ich ja schon mehrfach berichtete.
Da der Becherling sich ausschließlich auf Totholz entwickelt, kann man ihn sogar umhertragen. Sollte ihn aber an seinen angestammten Platz zurücklegen. Es stimmt natürlich nicht, dass wir von der Gemeinde angestellt sind, morgens die Stöckchen mit den Pilzen auszulegen und abends wieder einzusammeln.
Wolfstal Lautertal
Uff d’Alb nuff …
Im Pfaffental zwischen Wasserstetten und Dapfen an der Lauter blühen die Märzenbecher
und der Seidelbast
Warum der Specht inzwischen seine Nisthöhle ebenerdig errichtet, bleibt unerklärlich.
Die Hochsitze, so es sie noch gibt, zeigen sich mit eingebauten Sollbruchstellen …
… und nur noch sehr große Jäger schaffen den Aufstieg zur Abschussempore.
Wandertipp …
… auf die Lutherischen Berge. Wer kann, sollte den Ausflug auf einen Tag nach den Osterfeiertagen legen. Da ist dann meist weniger los.
Außer am Wochenende…
… ist derzeit ein Besuch der verschiedenen Märzenbechervorkommen auf der Alb (Pfaffental bei Gomadingen Dapfen), bei Bad Überkingen im Goisatäle oder im Wolfstal bei Lauterach zu empfehlen. Aber selbst am Wochenende verläuft sich der doch große Besucherandrang relativ schnell. Das Wolfstal, felsenreich und bemoost, voll von Höhlen, bietet aber nicht nur die Märzenbecherblüte, sondern eine weitere botanische Rarität, den scharlachroten Kelchbecherling, den man unter Blättern entdecken kann, oder man folgt den Trampelpfaden der Vor-Trampler.
Überraschungen über Überraschungen, wie beispielsweise das Vorkommen der pinkfarbenen Holzschlagflechte (Forstalis Barbiensis), die sonst nur im südlichen Taunus und vereinzelt bei Haberschlacht vorkommt (aber noch keinen Wikipedia-Eintrag vorweisen kann). Aber Obacht, die Märzenbecher sind teilweise schon am Verblühen, also hurtig aufgemacht!
Zeitreise
Erdbeben, Tsunami, Atomkatastrophe in Japan, Streit um die Zukunft der Atomkraft hier bei uns, militärisches Libyenabenteuer, Stuttgart 21 und die Landtagswahl. Dazu das Tagesgeschäft mit all seinen Facetten. Kopf voll. Auseinandersetzungen in Streitgesprächen. Fliehen hilft nicht, aber ein Ausreißer verhilft zu Abstand, der wiederum näheres Hinschauen unterstützt. Raus. Auf die Alb. Märzenbecher, hohler Lärchensporn in violett und Weiß, Huflattich und Anemonen an der mittelalterlichen Ruine des Hohengenkingen – nach schneereichem Winter, endlich Frühling.
Und dann noch ein Fund mit Seltenheitswert in dieser Größe und Vollständigkeit. Ein circa 160 Millionen alter Amonit. Trotzdem dauerte die Rückreise in die Gegenwart nur fünfzehn Minuten. Aufgetankt. Weiter geht’s.