Zum Tod von „Bienzle“

Zeichnung: Bienzletatortfremdschämer V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 8.1. 2017

Zeichnung: Bienzletatortfremdschämer V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 8.1. 2017

Wer sich über das Bild des einfältigen Schwaben in den Medien aufregte, sollte nicht vergessen, dass es die Schwaben bis in die Felix-Huby-Gegenwart selbst prägten. Und, es kommt selten etwas Besseres nach. Die lohnenswerten TATORT-Formate sind an zwei oder drei Fingern abzuzählen: Münster, Weimar, …? Nicht mehr auszuhalten, wenn der Kommissar ein Psychopath sein muss oder, wie im jüngsten Frankfurter, der Kommissariatschef unvermittelt, unerklärt und zusammenhangslos Ernst Jandl rezitiert. Das hat Jandls Lyrik nicht verdient und zeugt vom dümmlichen Versuch der Autoren, gewaltsam unverwechselbar zu erscheinen. Zu erSCHEINnen!

Schade, der letzte Bodensee-Tatort …

… war gar nicht so schlecht. Nicht nur wegen des Fassbinder-Damentrios. Wenn alle so gewesen wären. Meistens war es halt SWR-Tatort-Niveau. Aber irgendwie vermute ich hinter der Rolle der Kommissarin „Klara Blum“ den Schauspieler Gérard Depardieu. Gut gemacht!

Reutlinger Nachrichten/SWP 3.12. 2016

Reutlinger Nachrichten/SWP 3.12. 2016

Es kann kein Zufall sein, …

dass gestern ein Zitat von Ulrich Tukur im Rabenkalender erscheint – zum aktuellen TATORT?

„Irgendwas tickt bei mir nicht richtig. Ich habe tiefe Ängste und versuche, mich über die Runden zu bringen. Zugleich habe ich eine unbändige Liebe zum Leben.“ Rabenkalender 19.11. 2016

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 19.11.2016

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 19.11.2016

Hopp Schwyz

„Ich hab keinen Bock zu sterben.“ „Erst einmal wirst du alt. So geht das in der Schweiz.“ Reto und Liz im Tatort „Verfolgt“ in Rabenkalender 23.8.2016

… und im letzten Tatort ging’s thematisch grad so weiter.

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 23.8.2016

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 23.8.2016

Affenzirkus …

nennt man im Schwäbischen denjenigen Vorgang, den man neudeutsch als „Hype“ bezeichnet. Weil nun um den neuen Tatort einer solcher Affenzirkus veranstaltet wurde, habe ich dieses Mal (und das heißt etwas, denn ich bin uralter Tatort-Fan und -gucker!) bewusst auf denselben verzichtet. Wenn im Vorfeld schon mit Scheinbesprechungen über „besonders viel Ballerei und Blut“ derartig Werbung betrieben wird, was ja, nach den Zahlen in der heutigen Zeitung, aufgegangen zu sein scheint (Rekordeinschaltquoten wie noch nie), habe ich die Freiheit der Knöpfe gewählt und im SWR (man glaubt es kaum) eine sehr ansprechende und informative Sendung über zeitgenössische Macher im Schwarzwald angesehen. Es lohnt, dies auch im Nachhinein anzuschauen. Es geht um Menschen, die den Heimat-Begriff abgestaubt und ihm einen neuen „Heimatsinn“ geben. Ich bin mir sicher, ich fahre so bald als möglich nach Menzenschwand.