Am 5. Februar 1967 …

sendete der SDR (Vorgängeranstalt des SWR) zum ersten Mal ein völlig neues Format: CARTOON, für das Loriot verantwortlich zeichnete. Immerhin fünf Jahre brachte der Sender, der sich heute scheinbar an seine mutigen Zeiten nicht mehr erinnert, diese Mischung aus Comedy, Kabarett, Nonsens und Cartoon, bevor Loriot zu Radio Bremen wechselte. Vielleicht kann ich’s nicht? Ich finde jedenfalls auf der Homepage SWR (SüdWetterRundfunk) nichts! Auch zum Jahrestag wurde nichts vermeldet.

Zeichnung: SWR-Groller V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 4.2. 2017

Zeichnung: SWR-Groller V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 4.2. 2017

Loriots MöpsInthronisation

 

  Aus der Einladung von Gerhard Raff:

      

ZU KUND UND WISSEN:

 Le jour de gloire est arrivé :

       Die schreckliche, die mopslose Zeit ist nun zu Ende !

 

Zu den am 6. Mai 2014 auf 11 Uhr auf Nesenbachtäler Halbhöhenlage am Eugensplatz von der Führung der Landeshauptstadt Stuttgart unter Herrn Oberbürgermeister Fritz Kuhn angesetzten Loriot-Mops-Denkmal-Zusatz-Enthüllungs-Feierlichkeiten, einem in der bundesdeutschen und der Stuttgarter Stadtgeschichte bisher und wohl auch in alle Ewigkeit beispiellosen epochalen Festakt, wird hiermit jede/r redliche/r Steuerzahler/in herzlich eingeladen.

 

(ÖPNV: Linie U 15 Haltestelle Eugensplatz / Loriotdenkmal

Ab Bonatzbahnhof / Arnulf-Klett-Platz 10.45 h ● 5 Minuten ● 2,20 €

Ab Schlossplatz / Königsbau 10.46 h ● 4 Minuten ● 1,20 €

Ab Ruhebank / Fernsehturm 10.41 h ● 10 Minuten ● 2,20 €

Ab Bubenbad / Villa Reitzenstein 10.47 h ● 4 Minuten ● 1,20 €

Respectiefe fakultatiefe 60 € Schwarzfahrersolidaritätszuschlagszwangsabgabe)

 

Eintritt frei!

 

Festprogrammfolge zur feierlichen Inbetriebnahme des Mopses:

 

Musikalischer Auftakt:

Brass-Blas-Orchester des Eberhard-Ludwigs-Gymnasiums (1686)

unter der erprobten Leitung von Generalmusikdirektor Gereon Müller

 

Begrüßung und Moderation:

Jan Sellner, Stuttgarter Nachrichten

„Loriot ist unser!“

 

Ansprache:

Oberbürgermeister Prof. Dr. Fritz Kuhn

„Der gemopste Mops als Chefsache“

 

Grußwort:

Prof. Dr. Dr. h. c. Hellmuth Karasek

„O tempora, o Mops!“

Vorgetragen von Weltraumfahrer Dr. Dr. Ulf Merbold

 

Festvortrag:

Senator h. c. Christoph Sonntag

„Mops statt Mappus – Aufstieg und Fall eines Säulenheiligen“

3,33 besinnliche Sonntagsminuten

 

Wort zum Sonntag etceteri:

Bildhauer Uli Gsell

„Ein Mops ging in die Brüche…“

 

Enthüllung des volkseigenen Denkmals

unter dem vereinten Gebell sämtlicher anwesender ca. 12 Möpse

 

Thanksgiving to donators:

Dr. Gerhard Raff

„Ohne Kröten keine Möpse!”

 

Musikalischer Schlussakkord:

Ebelu-Brass-Blas-Orchester

 

 

Im Anschluss an die Feierstunde erhält jede/r bis zum Schluss ausharrende Teilnehmer/in derselbigen kostenlos einen Böbbel „Mops-Eis“ im Wert von 1 € – gestiftet vom benachbarten Eissalon „Pinguin“

 

Achtung: Die Veranstalter rechnen daher mit einer Überfüllung des (bereits bei der ersten Enthüllung an Loriots 90. Geburtstag überbordenden) Festplatzes durch die dankbare autochthone Bevölkerung selbst bei (nicht erhofftem !) schlechtem Wetter und müssen naturgemäß profigalaktisch jegliche Haftung für möglicherweise durch eventuelle Eistrieler entstehende Verschmutzungen der Garderobe ablehnen.

 

Amtlicher Hinweis: Um eine ordnungsgemäße und reibungslose Räumung des Eugensplatzes nach der Veranstaltung zu gewährleisten, werden im Auftrag und mit Genehmigung des „Amts für öffentliche Ordnung“ mehrere Mitglieder des

(ältesten deutschen) „Tierschutzvereins Stuttgart 1837“ mit Sammelbüchsen durch die Reihen gehen.

 

 

Soeben im SWR…

Late Wide Web mit Katrin Bauerfeind. Da stellte der Senderchef Boudgoust sein Büro zur Verfügung. Kein Problem, er war ja sicher schon etliche Stunden zu Hause. Ja, es war unterhaltsam, schon, weil Katrin Bauerfeind einfach sympathisch moderiert.  Doch was soll man schon zu einer Präsentation ausgewählter Youtube-Videos Tiefschürfendes kommentieren? Die kreative Mitarbeit von Zuschauern erschöpfte sich in der bewundernswerten „Kopfarbeit“ (nämlich Katrin Bauerfeinds Kopf aus Papier) eines Studiogastes. Meint es der SWR wirklich ernst, die Kommunikation mit Zuschauern zu verbessern? Die Nagelprobe wäre ein Livestream zur Landesschau oder zu den vereinzelt noch vorkommenden Comedy- und Kabarettformaten. An dieser Stelle nochmals die Aufforderung an den SWR: Traut euch! Loriot lebt!

Verspätete Hommage à LORIOT

Zeichnung: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 31.8.2011

Wenn wir als Kinder Familie M. besuchten, freute ich ich mich am meisten auf das „Sternchen“, die Kinderbeilage des STERN (Slogan „Kinder haben Sternchen gern, Sternchen ist das Kind vom Stern“). Zuhause hatten wir kein Stern-Abo. „Reinhold, das Nashorn“ von Loriot seit 1953 und „Jimmy, das Gummipferd“ von Roland Kohlsaat waren Cartoons mit wenigen Bildern, die erst begannen, die ihnen zugewiesene Schmuddelecke: Comics=Schund zu verlassen. Für die „Abenteuer der schwarzen Hand“ musste man den Fortsetzungsteil lesen und in einem der ersten Wimmelbilder überhaupt einen Gegenstand oder eine Person suchen. Aus heutiger Sicht war der Stern mit seiner Kinderbeilage künstlerisch-pädagogisch seiner Zeit weit voraus. Und für mich: Loriot als Lebensbegleiter, Humorpräger, Wertevermittler und Zeichenstilbeeinflusser!