Bayernwahl

Eines muss man der FDP lassen: Sie besitzt ein gerüttelt Maß Selbstironie. Wer sonst käme auf die Idee, Jojos als Wahlkampfgeschenke zu verteilen: Rauf, runter, rauf, runter… Doch irgendwann schlägt das Spielzeug halt auf…., wie im vorliegenden realen Fall vor einer Pfullinger Schule. Schon vor Jahrzehnten stritt ich mich an Wahlständen über die Spielzeuge, die Kindern hinterhältig aufgedrängt wurden, wie beispielsweise Luftballone. Lehnte man ab, war man der böse Papa (ich nahm’s gelassen), hätte ich’s zugelassen, wäre das Kind Parteireklame (auch ein fast ausgestorbener Begriff!) gelaufen. Ich hätte mir jedenfalls vorstellen können, dieses Bild auf Aufmacher zur Bayernwahl zu bringen. Vielleicht passt es ja am nächsten Sonntag auch noch?

Bild vom FDP Bundesparteitag

2. von links: Birgit Homburger weint, nachdem sie erfahren hat, dass sie bei der Wiederwahl als stellvertretende Vorsitzende gescheitert ist. Dritter von rechts: Dirk Niebel verärgert (deutlich); fiel als Beisitzer ganz durch. Mitte: Philipp Rösler freut sich, dass es in Deutschland allen gut geht und dass jetzt endlich „Armut“ aus dem Reichtumsbericht gestrichen werden kann. Für den Bundestagswahlkampf ist eine neue FDP-Hymne geplant: „Brüderle, zur Sonne, zur Freiheit…“

Was bleibt,….

…. wenn sich die AUSSEN-WELLE verabwestert, wenn auch nur als Vorsitzender der FDP und dafür nicht unumstrittene Gesundheit an deren Spitze geröslert wird? Sicher bleibt mir nur das Wahlgeschenk, nicht ganz inhaltsleer, die Lippenpomade. Pomade gibt es, laut WIKIPEDIA, seit dem 18. Jahrhundert und galt als ein Kosmetikprodukt des Adels. Nachdem die FDP wieder von ihren Selbstverständnis, Partei der „Besserverdienenden“ zu sein, Abstand genommen hatte, scheint die Entscheidung, den Lippstick zum Wahlgeschenk zu machen, der Versuch zu sein, sich mittels eines Schmiermittels dem Zeitgeist anzubiedern.

Wahlkampf bildet…

… sich ein, mich beeinflussen zu können. Dabei assoziere ich doch allerlei: Wie ist beispielsweise der Dr. Nils Schmid  an seinen Doktortitel gekommen? Was will uns Dr. Goll mit seinem Balkonbild sagen? Mir fällt ein Gedicht unseres Friedrich Schiller ein. Da hat sich der Wahlkampf doch schon gelohnt! (Es handelt sich im Folgenden um ein Zitat!)


„DER RING DES POLYKRATES

Er stand auf seines Daches Zinnen,
Er schaute mit vergnügten Sinnen
Auf das beherrschte Samos hin.
„Dies alles ist mir untertänig“,
Begann er zu Ägyptens König,
„Gestehe, daß ich glücklich bin.““ (Zitat Ende)

Quelle: Wahlplakat am Straßenrand