Frühlingsabendsonne

Zugegeben, es ist nicht dasselbe, aber eine gewisse Ähnlichkeit ist (zumindest nach ein bisschen Bildbearbeitung) nicht zu leugnen. Der Urselberg über Pfullingen strahlte jedenfalls wesentlich schöner, als meine kleine Digikamera in der Lage war abzulichten. (H.B.)

Tübinger Tagblatt

In der heutigen Ausgabe des Tübinger Tagblatts erscheint unter dem Titel „Die schrägsten Kellner „Knoba“ – Clowns machen aus dem Servieren eine Spaßnummer“ ein sehr schöner Artikel von Ulrike Pfeil mit Foto von Horst Haas:

http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/kreis-tuebingen/kusterdingen.htm

(H.B.)

Früh-hühling

Auch mehrmalige Versuche, blühende Küchenschellen zu finden (die pure Ungeduld nach dem langen Winter!), beschleunigten deren Erscheinen nicht. Im letzten Jahr kamen die herrlich bunten Frühblüher, die häufig auf Felsen zu finden sind, schon in der ersten Märzwoche. Es wird wohl noch eine knappe Woche dauern – je nach Wetterlage -, bis sich die lilafarbenen Blüten mit ihren gelben Stempeln öffnen. Im Garten „schiebt’s“ schon schwer und der angebaute Bärlauch zeigt, frei von der Gefahr des Fuchsbandwurms, seine saftig grünen Blätter, die bald den ersten Salat würzen werden. (H.B.)

Auseinandersetzung um die Fastenpredigt…

…auf dem Nockherberg: Wen’s interessiert, hier einige Links zur Vertiefung:

http://womblog.de/2010/03/08/rsche-herzen-nicht-analfistel-sein/

http://www.radio-utopie.de/2010/03/07/helmut-schleich-macht-euch-eure-rede-alleine/

http://www.focus.de/politik/deutschland/kz-vergleich-schleich-solidarisiert-sich-mit-fastenprediger_aid_487459.html

http://www.abendzeitung.de/muenchen/170523

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/2382948_Anstich-auf-dem-Nockherberg-KZ-Vergleich-ueberschattet-Fastenpredigt.html&em_comment_page=2

http://www.transatlantikblog.de/2010/03/05/harte-gute-nockherberg-predigt-bruder-barnabas-michael-lerchenberg/

(H.B.)

Neue Wege

Der Schnee bewirkt Kreativität. In Holzelfingen wurde dank Schneeverwehungen eine neue Wegführung geschaffen. Nun geht es vorübergehend über eine Wiese. Normalerweise verläuft der Fahrweg  rechts des Baumes (Foto oben). Ich nehme  nicht an, dass sich der Bahner verirrt hat. Viele jammern über das Wetter, das wir gerade haben. Hätten wir ein anderes, würde über das andere gejammert. Ich weise bei solchen Gesprächen darauf hin, dass wir uns kalendarisch noch im Winter befinden und eben keine dauerhaften Winter mehr gewöhnt sind und uns erst Sorgen machen müssten, wenn’s im August immer noch so aussieht. Mich regt weniger das Wetter auf als die sich sintflutartig ausbreitenden Wettersendungen, die in der Nachrichtenberichterstattung immer breiteren Raum einnehmen: Die Landesschau wird zur „LandesWETTERschau“ und die Macher sind auch noch stolz darauf, dafür in einem Wettbewerb im „Ranking“ an die erste Stelle gewählt worden zu sein. Zugegebenermaßen hat das Wetter etwas Harmonisches: Man kann über die Grenzen aller Ansichten hinweg sich mit allen Menschen in diesem Thema solidarisieren. Und wir können ja alle (zum Glück) nichts dagegen tun, wenn „Er“ „Regen will…“ Ich halte mich lieber an den alten Werbespruch von Bundesbahn und SDS: „Alle reden vom Wetter, wir nicht!“ (H.B.)

Nachspiel: Nockherberg 2010 oder „Wasch mir den Kopf, aber mach mich nicht nass!“

Michael Lerchenberg war zum dritten Mal der Barnabas, mit der Betonung auf ‚war’, denn er ist nach den Querelen um seinen „KZ-Vergleich“ zurückgetreten. Lerchenberg war gut, sehr gut sogar. Aber wer gut „derbleckt“ ( „derbleck(e)n“ bezeichnet im Bairischen das kritische Spiegel-Vorhalten gegenüber Personen des öffentlichen Lebens (Wikipedia)), wird ausgemustert. Das ging vor etwa vier Jahren schon dem Kabarettisten Django Asül so. Was ist gut und wer setzt den Maßstab? Zu allererst muss klar sein: Das ist eine Paulaner-Werbeveranstaltung, vom Bayrischen Fernsehen öffentlich-rechtlich übertragen, bei der Wiederholung am Freitag im Übrigen zensiert! Ein nicht ausgesprochener Maßstab könnte sein: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass! Es war eine sehr kritische Rede, Klartext, anklagend und satirisch gekonnt überzeichnet. Dazu gehörte die Passage, in der Lerchenberg Westerwelles populistische Herabwürdigung von Hartz4-Beziehern gedanklich weiterführte: Eingesperrt in stacheldrahtumzäunte Lager im leeren Osten, bewacht von gelbe-T-Shirts-tragenden Wächtern, über dem Eingang der Schriftzug (beschreibt einen Halbkreis) „Leistung muss sich wieder lohnen“. Natürlich assoziiert jeder sofort das Auschwitz-Torschild „Arbeit macht frei“. Nazivergleiche sind meines Erachtens dann zulässig, wenn sie nicht als „Totschlagargumente“, sondern als Mahnung in Form der Satire gebraucht werden. Der Zentralrat der Juden tut der Gesellschaft einen Bärendienst, wenn er zum „Zensurrat“ mutiert. Seine „Wächter-, Mahner- und Aufklärerfunktion“ bleibt nur lebendig, wenn er in bester jüdischer Tradition auch Satire und Witz versteht und lebt.

Wie immer nach der Barnabasrede wurden die Angesprochenen auf ihre „Betroffenheit“ hin interviewt. Sie waren durchweg angetan, es sei nicht so spaßig, eher ernst gewesen. An besagtem Vergleich hat sich kein einziger gestört! Gestört hat mich allerdings, dass sich keiner Anwesenden betroffen zeigte, was die vielen Kritikpunkte betraf. Hier wären Entschuldigungen und Besserungsversprechen angesagt gewesen. Aber selbst das unverblümte Darstellen krimineller Handlungen glitt – wie alarmierend rückläufige Wahlbeteiligungen –  am teflonbeschichteten Gewissen vieler „Leistungsträger“ ab. Dabei sollte doch den Großkopferten das Lachen im Halse stecken bleiben. Blieb aber nicht. Sie lachen, vor allem wenn sie sich im Fokus der Kamera wähnen, und machen weiter wie bisher. Aber so ist schon immer das Los der Hofnarren gewesen. Sie leben auf des Messers Schneide. Entweder der Herrscher ist gut drauf und hört sich kritische Worte an oder der Hofnarr wird bei Nichtgefallen anschließend einen Kopf kürzer gemacht. War dieser geschichtliche Vergleich mit der Todesstrafe jetzt zulässig? Lerchenberg muss nur gehen. Anscheinend hat sich bis zur Intervention von Herrn Westerwelle und Frau Knobloch niemand am KZ-Vergleich gestört. Doch dann kamen die „Trittbrettfahrer“, die Strauß-Darsteller und Rede-Mitautor Helmut Schleich richtigerweise anprangerte, schwangen sich auf die Empörungsschiene und lenken ab von der berechtigten Schelte. Insofern war der KZ-Vergleich höchstens ungeschickt, weil sich jetzt alle hierauf konzentrieren und die „Watschen“ leider verpuffen. Wo bleibt der Aufschrei der Kabarettisten und der kritischen Menschen im Land? Übernehmen jetzt die Fundamentalisten (und die gibt es nicht nur unter den Islamisten!) die Rolle derjenigen, die bei Mohammed-Karikaturen mit Mord drohten? Es muss doch möglich sein, vor gefährlichen Entwicklungen drastisch zu warnen. “ Sicher kann und darf man Westerwelle nicht als Nazi bezeichnen, wer aber Menschen pauschal verhöhnt – ein Vizekanzler und Außenminister ist ja nicht irgendwer –  muss sich auch gefallen lassen, mit satirischer Fortführung seiner eigenen Worte konfrontiert zu werden. Zivilcourage ist nicht nur bei schlägernden Jugendlichen, sondern auch bei politischen Brandstiftern angezeigt. Und vergessen wir nicht die Kritik Lerchenbergs an belegten (!) kriminellen Machenschaften von Politikern, Wirtschaftsgrößen, hier vor allem der Banker, und in Kirchen- und der Polizeikreisen. Darüber gilt es doch zu sprechen, schonungslos Aufklärung zu verlangen und Besserung zu erwarten, auch wenn ich nicht wirklich daran glaube. Schade, dass Lerchenberg seine anfängliche Verteidigung „Die Themen erfinde ich doch nicht, die liegen auf der Straße. Ich habe mich nur gebückt und sie aufgehoben.“ (…) Er habe „in  der Fastenpredigt nur ein paar Schritte weitergedacht“ nun in eine „Kündigung“ verwandelte. Wenn ich schon höre, dass da wieder jemand von „Respekt vor dieser Entscheidung“ spricht. Solidarität mit Michael Lerchenberg, Christian „Fonsi“ Springer und Helmut Schleich ist dringend angesagt! Sehr richtig bemerkte die Grünen – Landesvorsitzende Theresa Schopper, „dass hier ein willkommener Vorwand gesucht wurde, um einen unbequemen Prediger loszuwerden.“ Ich meine, jetzt muss das Derblecken erst richtig anfangen! Kein Amen. Punkt. Rufzeichen! (H.B.)

Der Zeit voraus

Das Pfullinger Renaissanceschloss ist heute Sitz der Musikschule, eines Kindergartens, von Vereinen und beherbergt außerdem Klassenzimmer der Realschule, die seit Langem aus allen Nähten platzt. Renoviert wird seit Jahrzehnten nur das Nötigste und wenn’s garnicht mehr anders geht. Eigentlich ein schönes Gebäude, von dessen ursprünglicher wasserumflossenen Vierecksform leider nur ein ‚L‘ übrig geblieben ist. Vor zehn Jahren stieß die ‚Initiative für ein Kulturhaus in Pfullingen (ikuh)‘ die Idee an, das alte Viereck durch Hinzufügen neuer Anbauten zu vervollständigen und ein Kulturhaus zu schaffen. Die Stadt hatte sogar schon eine Planung in Auftrag gegeben, die aber nie umgesetzt wurde. Immer waren andere Projekte vorrangig und das Dauerargument „Es ist kein Geld (mehr) da“ wird heute wohl von niemandem bezweifelt. Es war allerdings auch nie der Wille der politisch Verantwortlichen vorhanden, Visionen zu entwickeln. Und dann steht auf der Pfullinger Homepage folgender Abschnitt, von dem ich sicher bin, dass ihn kaum einer der Gemeinderäte und Verwaltungsangestellten kennt: Die Vision ist dort bereits Realität: Die Grafen von Württemberg
Die Stadt kam im 16. Jahrhundert ganz in den Besitz der Grafen von Württemberg, erhielt 1596 Rechte wie Stock, Galgen, Pranger und Gefängnis. Ursprünglich bestanden eine obere und eine untere Burg. Letztere wurde 1560 bis 1564 unter Herzog Christoph zu einem Jagdschloss umgebaut, das heute noch besteht und Teil eines Jugend- und Kulturzentrums ist.“ (H.B.)

Warnhinweis

Nachdem ich kürzlich beim Vorbeifahren an einem örtlichen Yogastudio anhalten musste, weil gerade eine Teilnehmerin noch ganz beseelt über die Straße schwebte, sich dabei   noch mit einer anderen Yogistin unterhielt und diese Banalität von Straßenverkehr überhaupt nicht wahrzunehmen schien (ich traute mich nicht zu hupen, aus Angst, sie stürze womöglich ab), denke ich über Warnhinweise für den Autoverkehr nach. Mein Vorschlag: Achtung Flugverkehr entrückter Yogapraktizierer! (H.B.)