Weihnachtsgedicht

 

Weihnachtsgedicht

Dieses Jahr kommt Gänsebraten auf den Festtagstisch.

Letztes Jahr gab’s Fisch.

Doch zuerst ist es von Nöten,

das Federvieh zu töten.

Hernach geht’s in die Rupfmaschine und in wilder Fahrt begegnen sich

Leib und Kopf, mit starrer Miene.

Befreit von allen Federn,

die Reste sauber abgeflämmt,

wird sie dann, gut gefüllt, nackt ins Ofenrohr versenkt.

Immer wachen Blickes, ab und zu bepinselt,

kommt sie, gut gebraten …. (nein, es geht nicht schneller!)

… zu Blaukraut, Soß und Knödeln auf die Festschmausteller.

Mit reichlich Wein zum Kochen und dann danach zum Essen,

ist schnell das frühre Leben des Federviehs vergessen.

V. Onmir 12/2020