Alltagsrätsel

Es bleibt die Frage:    Was will uns der Sprayer sagen? Ist es a) eine Vorname aus dem türkischen Sprachraum oder b) ein Grafitto, mit Hilfe dessen jemand seine Englischvokabeln („ruhig, still“) geübt hat? Ich hab jetzt nicht gesagt, wer… (H.B.)Bild0011.jpgAusschnitt

Publizieren

„Publizieren“ anklicken ist der letzte Schritt, den Blog der Öffentlichkeit hinzuwerfen. So ihn die Öffentlichkeit überhaupt entdeckt im riesigen Meer der Internettagebücher. Mehr und absolut Erstaunliches haben die Forscher des Census Of Marine Life (coml.org) an die Wasseroberfläche befördert, während zeitgleich die Katastrophen über dem Meer auf der Insel Haiti bereits wieder aus den Schlagzeilen verschwunden sind.

Inzwischen hat der Donnerstag wieder 576 g „Zeit“ inklusive Magazin in den Briefkasten befördert, wo ich doch die vorige Ausgabe wieder nicht gründlich gelesen hatte  . Margot Käßmann (deren Namen immer noch viele wie Kessmann aussprechen) hat sich einmal mehr als „ganz normalen Menschen“ vorgestellt, der sich scheiden lässt, seinen Krebs öffentlich macht und nun, wie so viele andere, eben auch ein Alkoholproblem hat. Aber wollen wir das alles überhaupt so detailliert wissen? Mit Alkoholexzessen und Ekelritualen ist die Bundeswehr mit von der Partie, Tatsache, auch wenn die Obermilitaristen dies immer noch abstreiten („Die Bundeswehr hat heutzutage kein Alkoholproblem“, meint Wilfried Stolze), obwohl jeder, der beim Bund war, das Alkoholproblem bezeugen kann.  Missbrauch hätte die Chance, jetzt schon im noch jungen Jahr, zum Wort des Jahres gekürt zu werden. Die katholische Kirche steuert – weniger mit der Tatsache des Missbrauchs an Schutzbefohlenen an sich als mit dem unsäglichen Nicht-Umgang damit – ihren Anteil bei, die FDP mit unsensiblen und herabwürdigenden Aussagen über Menschen vom Rand der Gesellschaft. Die ach so edle Opposition kritisiert Dinge, die sie einst selbst mit auf den Weg gebracht hatte , hat somit den Anspruch als Moralhüter verwirkt. Rüttgers „Sponsorengespräche“ gehören ebenso in die Gattung „den Staat kauf‘ ich mir“. Und dann lese ich in einer BILD-Werbung in der ZEIT (!!!), dass sich Wolfgang Joop, wie vorher schon andere Promis (über Udo Lindenbergs Statement in dieser Serie hatte ich mich schon früher aufgeregt) missbrauchen lässt, dieses Blatt zu hofieren (handschriftlich mit Zeichnung):

„Bild ist „camp“. Übersetzt heißt das, man hat einen eigen Stil. Einen , der polarisiert. Mal ist man „under the top“, mal „over the top“. Meist aber ist man einfach geradeaus! Hauptsache: nicht langweilig oder angepasst! „Bild“ gibt meinem Affen täglich sein Stück Zucker!“

Wenn also der „eigene Stil“, „geradeaus“ zu sein und „nicht langweilig oder angepasst“ Kriterien sind, dem „Affen täglich ein Stück Zucker“ zu geben, dann wird Missbrauch in jeglicher Form zu einem gesellschaftlichen Wert stilisiert. Da wäre es nur folgerichtig, eine Fernsehgala zur Wahl der jährlichen „Miss Brauch“ (unabhängig vom Geschlecht) zu kreieren. Eine hohe Einschaltqote wäre garantiert. (H.B.)

Wintersport

IMG_7361.jpg2Während in Kanada die Athleten um ihre Olympiamedaillen kämpfen und wir nun Dank Herrn Kachelmann auch noch ausführlich über das kanadische Wetter informiert werden (und jetzt erst merken, was uns bisher gefehlt hat), kann man bei uns auf der Schwäbischen Alb immer noch Langlaufen. Sicher nicht mehr lange, aber in sonnengeschützten Ost-Westtälern, dort, wo die maschinengespurten Loipen der Macher der „Holzelfinger Skiarena“ kostenfrei (ein großes Dankeschön an Jochen „Geko“ Gekeler und sein Team!) zur Verfügung stehen, läuft’s noch richtig gut. Bald dreißig Jahre ist es her, dass ich das erste Mal im Heutal beim Langlauf war und selbst von Holzelfingern ungläubig gefragt wurde, wo ich denn jetzt noch – im Ort war der Schnee schon geschmolzen – es war ebenfalls Ende Februar, laufen könne. (H.B.)

Frühlingsblühermerkhilfe

IMG_7320.jpg2.0MB

Kaum ist der Winter mal ein paar Wochen so richtig schön mit Schnee zu Gange, hat man schon die Blumennamen der Frühlingsblüher vergessen. Merkt man sich hingegen die Vornamen der Kandidaten, sind auch die Nachnamen schnell wieder präsent: Sebastian Seidelbast, Hubert Huflattich und (siehe Bild) Winfried Winterling. (H.B.)

G-Schichten

G-Schichten 2 417

Teil 1 der G-Schichten. Zum oberen Bild für Nichtschwaben die Vorgeschichte: Hansen konnte sich nichts darunter vorstellen, als  Stechenfinger nach dem dritten Weizenbier meinte, er gehe jetzt „gebronsen“. Kurze Zeit später hatte der Harndrang auch Hansen  in den Schnee hinausgetrieben. Mit einem „Er hat es tatsächlich wahr gemacht“, kehrte er bewundernd in die gemütliche Runde zurück. (H.B.)