Weihnachtliche Nachbesinnung

(bei manchen bis zur Besinnungslosigkeit) Der Rabenkalender bemerkt zum 23.12.: „Weihnachten ist eine konfuse Zeit – Christus hatte keinen Tannenbaum, und in Bethlehem schneite es nicht. Man kommt gut durch die Zeit, wenn man prüft, was der eigenen Seele guttut. Lesen vielleicht.  Nils Minkmar im „Spiegel“

Zeichnung/Collage: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 23.12. 2021

Zeichnung/Collage: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 24.12. 2021

 

„In der Bibel steht, Adam wurde 930 Jahre alt. Meine Oma wurde 96, und die war richtig fertig am Ende. Wenn ich mir vorstelle, dass sie noch mal über 800 Jahr hätte leben müssen, wäre das krass. Vor allem bei dem schlechten Fernsehprogramm.“ Hazel Brugger im Rabenkalender 2021

Zeichnung/Collage: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 25.12. 2021

 

„Es ist ungemein komisch, von jemandem als Arschloch bezeichnet zu werden, der einen gar nicht kennt und dennoch vollkommen durchschaut hat.“ David Sedaris, Calypso, deutsch von Georg Deggerich in Rabenkalender 2021

Zeichnung/Collage: V. Onmir, Rabenkalenderrückseite 26.12. 2021

Expedition in die unbekannte Nähe

Jusi, Florian, Metzinger Weinberg, Grafenberg, Calverbühl – das Ermstal um Dettingen und Metzingen weist eine hohe Vulkandichte des Urach-Kirchheimer-Vulkans auf. Auf Spuren Mörikes und Gustav Ströhmfelds lässt sich eine eher unbekannte Region erkunden.

Fahrbare Mostpresse, schweres Gerät inmitten von Streuobstwiesen, die früher einmal Weinberge waren.

Vor Rätsel stellt einen ein Bauwerk, dessen Sinn im Dunkeln bleibt. Kann es nur der Unterbau eines aufwändigen Parkplatzes sein? Auf jeden Fall scheint der Erbauer große Freude am Schrauben und Zugang zu Metallabfällen zu haben. Und nirgends ist ein Zugang zu finden.

Manche Zeitgenossen nutzen abgelegene Winkel auch zur Entsorgung rätselhafter Apparaturen. Ich tippe auf Moped. Ein kleiner Bastelversuch scheint die These zu bestätigen. Jetzt sind die Kenner gefragt. Wer weiß Bescheid? Die richtige Lösung (bitte Foto!) wird veröffentlicht.

Überraschend, ein lilafarbener (Baum-)Pilz, der entlang von Wurzeln wächst. Ansonsten begegnet man zahllosen Eichhörnchen, Buntspechten und einer Ziegenherde, die der örtliche Albverein betreut. Die Ziegen halten den Bewuchs auf Jusi (Kohlberg) und Florian kurz. Und zur Krönung des Tages finde ich im Hangschutt auch noch einen versteinerten Seeigel.

Unbedingt sollte man sich das Arboretum bei Grafenberg anschauen.

 

 

Wohlgemeinte Feiertags- und Jahreswechselwünsche …

… von KNOBA SÖRWISS, aus einem Jahr, das mit 1 (in Worten: einem) Auftritt in die KNOBA-Geschichtsschreibung eingehen wird. Gewidmet allen lieben Menschen, denen wir seit Jahrzehnten verbunden sind und die unsere Botschaft entweder garnicht oder doppelt bekommen werden. Uff älle Fäll von Herzen!

Karte: V. Onmir

Hätte KNOBA SÖRWISS mehr Gewicht in der Politik, könnte der Pfullinger Doppelspitzenimpfung (Modell: Pfullinger Onderhos, siehe oben, unten) mehr Bedeutung im medizinischen Bereich und den Windrädern mit Milanschutz (siehe oben, oben) im Bereich Naturschutz zukommen.

 

Leserbrief

Eigentlich erwartete ich die Veröffentlichung meines Leserbriefes in der heutigen Ausgabe des Reutlinger Generalanzeigers. Das war nicht der Fall. Ich nehme jetzt einfach an, die Seiten waren schon voll und warte bis zur nächsten Leserbriefausgabe am kommenden Mittwoch. Da der GEA allerdings schon traditionell Probleme mit Kritik ihn selbst betreffend hat, veröffentliche ich schon mal vorab:

„„Nachrichten, auf die man sich verlassen kann“ (Überschrift der GEA-Abo-Werbeseite. Ich ergänzte: Fragezeichen)

Montag, 6. 12. 2021: Ob in einem Bericht über fünf Tote in Brandenburger Wohnhaus oder zum Tode Mirco Nontschews, ob im Bericht zur Wahl Weikerts zum neuen DOSB-Präsidenten oder zu Pufpaffs TV-Streich mit dem falschen BVB-Mannschaftsbus – immer wird als Quelle das Boulevardblatt BILD genannt. Auch Äußerungen von Boris Johnson über Angela Merkel scheint der GEA nur bei besagtem Blatt zu finden. Haben wir denn keine seriösen Nachrichtenquellen mehr? Dabei ist eine kritische Haltung gegenüber diesem Druckerzeugnis nach wie vor dringend angeraten. Am selben Tag setzt sich die „Allianz der Wissenschaftsorganisationen“ gegen eine „diffamierende Berichterstattung“ gegenüber Wissenschaftlern im BILD-Artikel „Die Lockdown-Macher“ zur Wehr: „Dass und auf welche Weise hier einzelne Forscherinnen und Forscher zur Schau gestellt und persönlich für dringend erforderliche, aber unpopuläre Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung verantwortlich gemacht werden („Experten-Trio schenkt uns Frust zum Fest“), ist diffamierend. Es kann überdies leicht zu einem Meinungsklima beitragen, das an anderer Stelle bereits dazu geführt hat, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich physischer oder psychischer Gewalt ausgesetzt sahen oder mit ihr bedroht wurden.“ Darüber war im GEA leider nichts zu lesen.“

Und dann lese ich in der heutigen Ausgabe nicht einmal etwas über die Verleihung des Friedensnobelpreises  an zwei mutige Journalisten, Maria Ressa und Dimitrij Muratow. Das darf man jetzt vielleicht nicht überbewerten, aber ärgerlich ist es allemal. Nicht, dass ich da jetzt Vergleiche ziehen will. Aber die Tendenz zur Meinungsunterdrückung und zunehmend autokratischer Regierungsformen ist beängstigend. Umso mehr müssen bei uns Meinungsmacher und Hassanstachler an den Pranger gestellt werden. Und BILD macht keinen seriösen Journalismus! Punkt. Mehr dazu auch gestern Abend in der Heute Show und bei Jan Böhmermann.