2009 „Ein Jahr in sechs Stunden“ – Heute!

Geöffnet 15 – 21 Uhr. Ich freue mich auf Ihren Besuch. (H.B.) EinText zur Ausstellung:

Rabenkalender

oder

Neues Leben auf der Schattenseite

Ein Rabenkalender bedeutete einem Apothekenkalender, er sei sich sicher, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, er also nicht den Weg ins Altpapier gehen müsse. Der Apothekenkalender (12-seitig plus Deckblatt und Rückkarton), eher naturwissenschaftlich als religiös orientiert, war schon im Begriff, ein paar ironische Bemerkungen zu machen, als der Rabenkalender nachlegte, er habe durch den täglichen Abriss auch täglich den Tode vor  Augen, im Gegensatz zu ihm, dem Apothekenkalender, dem nur ein einziger Abriss im Monat drohte. Danach aber werde seine Rückseite, fuhr der Rabenkalender fort, die wundervoll leere (und damit drückte er dem Apothekenkalender bereits zum zweiten Mal eine rein), Raum für eine Zeichnung. Wusste er doch, dass die Apothekenkalenderrückansicht mit Werbung für Seniorenprodukte belegt, und somit kein Platz für Kreatives vorhanden war. Am Ende des Jahres sei er dann, der Rabenkalender weiter,  wieder vollständig und befinde sich in einem neuen Leben, dem Leben auf der vermeintlichen Schattenseite: Er hatte den Tod auf den Kopf gestellt, die Backstage wurde zur Stage, mit ihm als Schauspieler in einem Stück philosophischen Inhalts. Indes, der Apothekenkalender war frustriert und in Gedanken schon beim nächsten Abriss. Und da reißt die Geschichte ab. (April 2010 H.B.)

Ausstellungseinladung

Helmut Bachschuster

2009 – 365

Ein Jahr an einem Tag

Ausstellung im Leer-Raum

des Areals Schmale Straße 2, Pfullingen

Eingang Bismarckstraße

Mittwoch, 14. April 2010

15 – 21 Uhr

Ein leerer Raum erwartet Sie und bietet Ihnen den AUGENBLICK einer Ausstellung. Zugleich wartet er auf neue Nutzung.

Erleben Sie das vergangene Jahr noch einmal!

Anhand von 365 Kalenderblättern des Rabenkalenders. Bachschuster fand sie (wie schon die drei Jahrgänge davor)

zu schade, um sie wegzuwerfen.

Wegen des guten Papiers und der Sprüche,

der Cartoons und der Lebensdaten berühmter Schriftsteller.

So wurde den Blättern durch seine Gestaltung der Rückseiten eines gesamten Kalenderjahrgangs ein Leben nach dem Tode zuteil.

Keine Vernissage, keine Verköstigung.

Es freut sich auf Ihren Besuch

Helmut Bachschuster

Sinnes-Wandel

Der Weg ist das Ziel

Das Kalenderblatt meines Rabenkalenders vom 7. April zitiert Johannes Mario Simmel:

„Ich will nicht in den Himmel,

nicht in die Hölle, nicht ins Fegefeuer,

ich will einfach nur weg sein.

Ein Leben reicht mir.“

Das Weg ist das Ziel

(H.B.)

Karl-Heinz

Karl-Heinz

Schon als Kind besaß der arme,

Karl-Heinz viel zu kurze Arme.

Verklärt betrachtet er den Gendarmen,

ebenfalls mit kurzen Armen,

aus der muntren Puppenschar,

der für ihn ein Vorbild war, dafür,

was man werden kännt’,

trotz der viel zu kurzen Händ.’

Der Karl-Heinz wuchs, seine Gliedmaßen nicht,

er wurde Polizist, schlecht war das nicht.

Als Schutzmann regelte er den Verkehr,

mehr gaben die Arme einfach nicht her.

Als POM konnte er trefflich Autos dirigieren,

doch plötzlich begann man alles zu digitalisieren.

Da beschloss POM Karl-Heinz, den Dienst zu quittieren,

um fortan seine Autos Gassi zu führen. (1.4.10 H.B.)

Hätten Sie’s gewusst?

Zum Gastkommentar von Lars Pechriz am 1. April dieses Jahres:

Ja, eine Leserin hat es gewusst und musste aus der Flut der Rückmeldungen nicht einmal ausgelost werden. Die Frage war: Wer steckt hinter Lars Pechriz ? Ria Zesch aus Pl. erkannte das Anagramm: „Aprilscherz“. Das heißt, aus dem Wort „Aprilscherz“ wurden durch Buchstabenumstellung, bei Beibehaltung aller Buchstaben des „Ur-Wortes“ sowohl der Lars Pechriz als auch die Ria Zesch aus Pl. (H.B.)

Gastkommentar von Lars Pechriz

H.B.: Ich hatte Lars Pechriz schon lange versprochen, irgendwann einmal einen Gastbeitrag in den KULTURPRODAKSCHN Blog schreiben zu dürfen. Nun konnte ich heute endlich das Versprechen  einlösen.

„Zunächst herzlichen Dank für die Möglichkeit, hier schreiben zu dürfen. Ich möchte auf ein Problem hinweisen, dass vielen Menschen im Alltag gar nicht auffällt, weil sie als Endverbraucher ihr Wildfleisch in einer Gaststätte essen, ohne natürlich den Jäger zu kennen. Gerade die Jäger werden immer älter (wie natürlich auch andere Menschen) und jagen gezwungenermaßen bis ins hohe Alter, da ihnen der Jägernachwuchs fehlt. Es ist hier nicht der Platz, die Ursachen dieser Entwicklung zu untersuchen, es sei aber darauf hingewiesen. Komme mir keiner  und beschwere sich eines Tages, wenn die Speisekarten unserer Gastwirtschaften keine Wildgerichte mehr aufweisen! In der Nähe von Münsingen auf der Schwäbischen Alb läuft jetzt ein Pilotprojekt im Biosphärengebiet, das sich mit dem alternden Jäger befasst und nach Absch(l)uss der Untersuchung, die auch mit EU-Mitteln gefördert wird, zum Bau neuartiger Hochsitze führen soll. Wobei schon jetzt fraglich ist, ob man den tief in unserer Sprache verwurzelten Begriff beibehalten kann. Möglicherweise werden wir in Zukunft an Niedersitze gewöhnen müssen, Sitzhilfen, die das anstrengende Aufsteigen erübrigen und auch für Rollstuhlfahrer und Rollatorenbenutzer ungeahnte Möglichkeiten erschließen, die Jägertätigkeit ungeachtet aller krankheitsbedingten Einschränkungen auszuüben. Aus heimischem Holz gefertigt, böten sich für viele Schreiner- und Zimmererbetriebe zusätzliche Einnahmequellen. Wir dürfen auf den weiteren Verlauf der Untersuchung gespannt sein.“ (Lars Pechriz)

P.S. Wer mir schreibt, wen er hinter dem Pseudonym Lars Pechriz vermutet und die richtige Anwort parat hat, dem werde ich bei unserem nächsten Treffen persönlich die Hand schütteln. Versprochen! (H.B.)

KNOBA SÖRWISS Autogrammkarten

Ja, es gibt sie schon seit einiger Zeit und jetzt auch hier im Blog: Die offizielle KNOBA SÖRWISS – Autogrammkarte. Wenn Sie uns einen frankierten und mit der Absenderadresse versehenen Umschlag senden (c/o Matthias Knodel, Walbenstraße 53, 72127 Kusterdingen-Wankheim), schicken wir Ihnen eine handsignierte Karte zu. Normalerweise erreichen die Karten im Laufe der Jahre eine Wertsteigerung, die ebenso wie wertvolle Teppiche oder hochwertige Kunst in Zeiten unsicherer Geldanlagen eine gute Alternative bieten, sich Sicherheiten zuzulegen. Achten Sie allerdings darauf, dass Sie nicht üblen Fälschern auf den Leim gehen, die versuchen, mit folgender Fäschung an nichts anderes als Ihr sauer Erspartes zu kommen. Wobei Sie (nun unser Tipp) diesen Betrügern selbst ein Schnippchen schlagen können und die Fälschungen, wie im Fall der offiziellen Autogrammkarten, an uns zur Signierung schicken. Es können allerdings nur ausreichend frankierte Umschläge berücksichtigt werden. (H.B.)

Achtung!