Scheibenschlagen …

… ein uralter vorchristlicher Brauch, der heute noch vielerorts im Alpenraum, aber auch im Allgäu und Schwarzwald am ersten Sonntag nach Aschermittwoch gepflegt wird.

Ankündigung in Laas-Tschengls.

 

auf dem Tartscher Bichl

 

Schmuckscheibe

 

Die Scheiben werden, zugesägt aus Buchenholz oder Birkenstammscheiben, jeweils mit einem Loch versehen, auf einen langen, flexiblen Halsnussstecken gesteckt und im Feuer zum Brennen gebracht. Immer wieder wird der Glühzustand begutachtet. Ganze Familien sind gekommen, und schon die ganz Kleinen werden mit der Prozedur vertraut gemacht. Feuer ist schon immer faszinierend  gewesen. Glüht die Scheibe, wird sie an den Abschlagplatz getragen, wild geschwungen und dazu eine Reim aufgesagt (eher geschrieen!), der einer Person gewidmet ist, der man meist (!) etwas Gutes wünscht:

Foto: Manfred Mitterhofer. Danke! Siehe auch hier: Kunstraum Cafè Mitterhofer

Irgendwann wird ein riesiges Holzkreuz, das je nach Ort verschieden bezeichnet wird, abgebrannt. Fruchtbarkeitsritual, Winteraustreibung, Feuerzauber – von allem wohl etwas. Gerade von Tartscher Bichl gibt es eine grandiose Panoramasicht und überall entdeckt man brennende „Hexn“ (symbolisch) auf den Bergen ringsum. Zum Abschluss kehren viele noch ein und feiern weiter.

Südtirolerisch für Anfänger (1): Käschtn

Sprach man früher …

in Südtirol von Käschtn,  waren damit ausschließlich (Ess-)Kastanien oder auch Maroni gemeint.

Heutzutage entsteht Verwechslungsgefahr, denn …

nicht nur in Eyrs oder in Tschengls …

haben sich Käschtn in die traditionelle Ortsarchitektur eingeschlichen, die sich in dieser „Schuhschachtel“form global und unsensibel überall geschwürartig ausbreiten.

Bunker 23 / Benny von Spinn

Ja, er heißt wirklich so und kann seinen Namen auf das Jahr 1000 zurück verfolgen, als die Familie noch rätisch di Spina hieß. Korrekt ins Deutsche übersetzt hätte der Name von Dorn heißen müssen. Interessant ist die Geschichte der Bunker im Oberen Vinschgau, die unter Mussolini gegen einen möglichen Einmarsch der Nazis erbaut wurden. Irgendwann wusste der italienische Staat nichts mehr mit den bracchialen Kriegsbauten anzufangen und veräußerte sie an Interessenten, die sie als Keller, Schuppen und anderes mehr nutzten. Nach dem Motto „Schwerter zu Pflugscharen“ baute Benny seinen Bunker zu „Bunker zu Lebens(T)raum“ um. Irgendwann können dann dort Wanderer und Mountainbiker auf ihrer Tour übernachten oder es findet auf der Friedensterrasse eine geschlossene Gesellschaft statt. Vorab lohnt sich ein Besuch auf der Facebookseite.

Noch schlafen die Gärten …

…in ihrem unschuldigen Winterschlaf. Nach den Schneeglöckchen, Märzenbechern und Winterlingen drücken die ersten Krokusse ans Licht. Aber es droht Gefahr! Die Dekoterroristen haben ihre Kataloge bombensicher in die Briefkästen verbracht. Genießt die Gärten im jetzigen Zustand, denn bald werden sie Einzug halten, die Horrorbrunnen, -kinder, -feen, die Armeen schlechten Geschmacks. Da gilt die Devise: Einfach wegschauen!

2017-0309 Gartengraus 246

2017-0309 Gartengraus 247

2017-0309 Gartengraus 248

2017-0309 Gartengraus 249

Quelle: Ich nenne doch nicht die Quelle und werbe unfreiwillig!