Pfullinger Pranger?

Bischoff Mixa ist aus dem Urlaub zurück, täglich kommen – nicht nur seine Wenigkeit (übrigens ein Begriff, der, zu meinem großen Bedauern, immer mehr aus unserem Sprachschatz verschwindet)  betreffend, neue Missbrauchsvorwürfe hinzu. Einserseits befürchte ich, die Institutionen, die es betrifft, versuchen, Gras über die Sache wachsen zu lassen. Doch da sehe ich, wie an der Rückseite des Pfullinger Marktplatzes ein Bauwerk entstanden ist, das mich stark an die mittelalterlichen Richtstätten, Pranger genannt erinnern. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die quotengeilen Privatsender nichts unversucht lassen würden, aus der Gaffermentalität Kapital zu schlagen, nach dem Motto Deutschland sucht den Superbösen. Sicher ist, dass bei einer öffentlichen Zusschaustellung eines Delinquenten Zuschauermassen zu einem Riesenspektakel strömen würden… (H.B.)

Laugenweckle (2)

Richtig, es gibt natürlich wichtigere Dinge auf der Welt: BPs ÖL FÜR DIE WELT, die Öffentlich(?)keitsarbeit der Bundesregierung zum Fall Griechenland oder die Frage: Tritt Mappus aus den Latschen des menschgewordenen Romika-Schuhs und gibt er dieses Prädikat an Roland Koch in Alleinvertretung ab? Nach außen vielleicht kosmetisch, indem er mal kurz die Banker rügt, innerhalb seiner Regierung stächelet er munter auf den Kollegen herum. In Konstanz zeiht man den Künstler Peter Lenk mit seinem nackten Päpstle der Blasphemie, mit Schützenhilfe der „Zeitung (?) mit den vier großen Buchstaben“. Ich ging bisher davon aus, dass Blasphemie Gotteslästerung bedeutet. Und dann noch die Sache mit Ballack-Bandab-Lackab-Trauertag?-Rad ab! Da habe ich doch nun wirklich das Recht, meine Kritik an der Laugenwecklesqualität (Bild oben: links gut, rechts schlecht) in die Diskussion zu werfen! (siehe auch Beitrag vom 16. Mai ) (H.B.)

Erdagut

Vincent Klink und Patrick Bebelaar (leider a bissle unscharf) (http://www.bebelaar.de/index.html in einem wunderschönen Konzert, bzw. musikalischer Lesung in der Mediathek in Neckarsulm. Radiostaumelder und andere Nichtortsansässige sprechen das gerne „Neckars-ulm“, denn Ulm kennt man ja. Aber das Flüsschen, das in den Neckar mündet, heißt Sulm, folglich spricht mans „Neckar-sulm“. Soviel zur Heimatkunde. Vincent Klink erzählte und las aus seinem erst kürzlich erschienen Buch Sitting Küchenbull, nahm das Publikum mit und verkörperte im wahrsten Sinne des Wortes seine Erlebnisse. Einzig die Bühnenbeleuchtung mit dem Charme eines evangelischen Gemeindehauses trübte (aber nur unwesentlich) das Erlebnis. Eingeladen und organisiert hatte Walter Kress http://www.zeitenspiegel.de/de/text/wo-herr-lidl-einkauft und Familie vom Regionalmarkt naturTalent www.naturTalent.org den Kulturgenuss. So gab es in der Pause und im Anschluss Getränke und Leckereien aus der Region, wie Kartoffeln und Grünkern aus der Kress‘ schen  Produktion, lecker (ich mag das Wort) zubereitet von Otto Vogelmann. Bild unten: Vincent Klink (li) und Walter Kress. In diesem Zusammenhang möchte ich nochmals auf Klinks Tagebuch hinweisen, das es lohnt, regelmäßig zu besuchen: Literarisches, Widerborstiges, Aufklärerisches oder auch nur Schönes http://wielandshoehe.de/html/tagebuch.html

(H.B.)

Perlen der Architektur (2)

Im sogenannten Doktorhaus war bis vor Kurzem die Diakonie Sozialstation untergebracht. Nun ist sie in ein größeres Domizil umgezogen und hat Platz gemacht für die Aktiväten der Familienstube, einer ehrenamtlichen Pfullinger Einrichtung, die sich um die Kinderbetreuung im weitesten Sinn kümmert. Das ist aller Ehren Wert. Auch, dass der Gemeinderat sich relativ schnell entschlossen hat, die Immobilie dem Verein günstig zur Verfügung zu stellen. Weniger schön, aber ganz in alter Pfullinger Abreiß- und Verschlimmbesserungsarchitektur, ist die neue Eingangstüre, die aussieht, als habe man bei der Renovierung des Rathauses noch eine übrig gehabt und gemeint, sie gegen die historische austauschen zu müssen. Ich vermute mal stark, es werden „brandschutztechnische Gründe“ in die Waagschale geworfen, Argumente, die normalerweise jeglichen Denkmalschutzgedanken verdrängen. (H.B.)

Ärgernis

Für mich als altem Liebhaber des Laugaweckle (Laugenweckles) ist es ein Ärgernis, dass oft selbst gute Handwerkerbäcker die für den befriedigendenden Verzehr notwendige Form nicht mehr herstellen können. Das heißt, der Kreuz-Schlitz auf der Oberseite wird zu weit herunter gezogen, mit der Folge, dass sich beim Aufschneiden des Weckles die oberen vier Bestandteile in ihre Einzelteile zerlegen und eine einheitliche Bedeckung des gewählten Belages nicht mehr möglich ist. Ein Ärgernis! Wem geht’s auch so? (H.B.)

Himmel…nochmal

Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur die unpassende Kleidung. Zugegebenermaßen könnte es ein Novemberbild sein, trotzdem war es schön, zu beobachten, wie die Natur die für sie notwendige Nässe genießt und alles gibt, um die ganze Bandbreite von Pflanzen aus dem Boden zu drücken. Mitleid ist angesagt mit all den vielen Vereinsmitgliedern, die nach den vielen Festen, bei denen die erwarteten Besucher und Fressfreunde ausblieben, nun selbst ihre Kühltruhen mit zuviel eingekauftem Grillgut füllen müssen, und in nächster Zeit wohl des öfteren Semmelknödel auf den Tisch kommen werden. (H.B.)

Unikat – Künstlerinnen machen KLEINKUNST

„Schmale Zwo“ Pfullingen, Probe- und Kreativräume der Künstlergemeinschaft Gerald Ettwein (Wunderle) http://www.geraldettwein.de/, Didi von Au (Mampfred Zickzack, Clown Clip) http://www.dietervonau.de/ und Matthias Knodel und Helmut Bachschuster mit KNOBA SÖRWISS und KULTURPRODAKSCHN. Ein traumhafter Abend, an dem die Frauen der Künstlerinnengruppe UNIKAT ihr Thema KLEINKUNST auf die Bühne brachten. Jede einzelne Präsentation ein Unikat. Den krönenden Abschluss erlebten wir mit der Präsentation wunderschöner farbiger Minibrötchen, dargeboten auf bemalten Plättchen aus gesplittertem Kalkgestein der Schwäbischen Alb auf gemaltem Geschirr und Besteck. (H.B.)

Eimerweise Protest

Immer häufiger „kaufen“  sich Fahrer großkalibriger Luxuslimousinen für die privilegierte Fahrt auf Moskaus Rettungs- und Einsatzspuren ein Blaulicht. Auf diese Weise stehen sie nicht im Stau. Wenn Opfer zu beklagen sind, haben die Hinterbliebenen das Nachsehen, werden nicht selten selbst Ziel polizeilicher Verfolgung. Doch inzwischen hat sich eine Protestbewegung entwickelt, die  Korruption und Willkür nicht mehr dulden will. Mit blauen Eimern gegen Privilegienkauf http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,693564,00.html

Und es gibt noch andere Möglichkeiten…! (H.B.)