… gibt sich kriegerisch.
… analysiert treffend und verständlich für jedermensch Dummerang.
In meinem Rabenkalender heißt es am 20. März zum Frühlingsanfang: „Die Annäherung des Frühjahrs spürt sich immer, und bringt auch in den Menschen eine Art von Erneuerung. Man ist lebendiger, man glaubt einem neuen Lebensanschnitt entgegen zu gehen, und vergißt gewissermaßen, daß die schöne Gestalt, die die Natur nun wieder annimmt, nur wenige Monate dauern, und dann dasselbe wiederkehren wird, dem man sich jetzt entgangen zu seyn freut.“ (Wilhelm von Humbold)
Und Pfullingen feiert das Frühlingserwachen mit einem überschaubaren Volksfest.
Ja, wir haben noch Winter. Und der wird uns auch noch ein Weilchen bleiben. Aber der Seidelbast (Vorname: Sebastian) platzt fast vor Stolz, demnächst seine Blüten öffnen zu dürfen. Gesehen am Schönberger Kapf, oberhalb Gönningens.
Außerdem gab es ein Ö zu sehen, was aber vermutlich nichts mit Jahreszeitenwechsel zu tun hat. Ö?
Erdbeben, Tsunami, Atomkatastrophe in Japan, Streit um die Zukunft der Atomkraft hier bei uns, militärisches Libyenabenteuer, Stuttgart 21 und die Landtagswahl. Dazu das Tagesgeschäft mit all seinen Facetten. Kopf voll. Auseinandersetzungen in Streitgesprächen. Fliehen hilft nicht, aber ein Ausreißer verhilft zu Abstand, der wiederum näheres Hinschauen unterstützt. Raus. Auf die Alb. Märzenbecher, hohler Lärchensporn in violett und Weiß, Huflattich und Anemonen an der mittelalterlichen Ruine des Hohengenkingen – nach schneereichem Winter, endlich Frühling.
Und dann noch ein Fund mit Seltenheitswert in dieser Größe und Vollständigkeit. Ein circa 160 Millionen alter Amonit. Trotzdem dauerte die Rückreise in die Gegenwart nur fünfzehn Minuten. Aufgetankt. Weiter geht’s.
Auch mehrmalige Versuche, blühende Küchenschellen zu finden (die pure Ungeduld nach dem langen Winter!), beschleunigten deren Erscheinen nicht. Im letzten Jahr kamen die herrlich bunten Frühblüher, die häufig auf Felsen zu finden sind, schon in der ersten Märzwoche. Es wird wohl noch eine knappe Woche dauern – je nach Wetterlage -, bis sich die lilafarbenen Blüten mit ihren gelben Stempeln öffnen. Im Garten „schiebt’s“ schon schwer und der angebaute Bärlauch zeigt, frei von der Gefahr des Fuchsbandwurms, seine saftig grünen Blätter, die bald den ersten Salat würzen werden. (H.B.)